Das Atlantis-Virus by Riddle A. G

Das Atlantis-Virus by Riddle A. G

Autor:Riddle, A. G. [Riddle, A. G.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2015-08-09T16:00:00+00:00


57

Vor der Küste von Ceuta

Mittelmeer

Während der letzten Stunden hatten Kate und David kaum geredet, und das machte sie sehr glücklich. Sie lagen nackt auf dem Doppelbett in der Mitte der Hauptkabine.

Kate erschien es fast surreal, als wären sie in einem Luxushotel und die Welt draußen nur ein schlechter Traum. Sie fühlte sich sicher und frei, zum ersten Mal seit … seit sie sich erinnern konnte.

Ihr Kopf lag auf seiner Brust. Es gefiel ihr, seinen Herzschlag zu hören und zuzusehen, wie seine Brust sich mit jedem Atemzug hob und senkte. Sie fuhr mit dem Finger über die roten Male. Es sah aus, als hätte man ihm ein Brandzeichen verpasst. »Das ist neu«, sagte sie leise.

»Der Preis für ein hölzernes Pferd in dieser kaputten Welt.« Seine Stimme klang ernst.

Sollte das ein Witz sein? Sie drückte sich hoch und suchte die Antwort in seinen Augen, aber er sah sie nicht an.

Irgendwie hatte er sich verändert. Er war härter. Distanzierter. Sie hatte es gespürt, als sie miteinander schliefen. Er war nicht so sanft wie in Gibraltar.

Sie legte den Kopf wieder auf seine Brust. »Ich habe von einem Holzpferd geträumt. Du hast es gezeichnet …«

David schob sie herunter. »An einem Zeichentisch …«

Der Schreck fuhr ihr in die Glieder. Sie nickte zögerlich. »Ja … auf einer Veranda, von der aus man eine blaue Bucht und eine bewaldetete Halbinsel sehen konnte.«

»Unmöglich«, flüsterte David. »Wie kann das sein?«

Martins Worte gingen ihr durch den Kopf. Wir vermuten, dass das Atlantis-Gen mit quantenbiologischen Prozessen zusammenhängt. Subatomare Teilchen, die sich schneller fortbewegen als das Licht …

Kate hatte David eine Bluttransfusion gegeben, aber das konnte sein Genom nicht verändert oder ihm das Atlantis-Gen übertragen haben, trotzdem gab es eine Verbindung zwischen ihnen. »Ich glaube, es hängt mit dem Atlantis-Gen zusammen – es aktiviert eine Art quantenbiologische Schnittstelle …«

»Okay, hör auf damit. Kein wissenschaftliches Kauderwelsch mehr. Wir müssen reden.«

Kate wich zurück. »Dann rede. Oder brauchst du eine formelle Einladung?«

»Du hast mich sitzen lassen.«

»Was?«

»In Gibraltar. Ich habe dir vertraut …«

»Darf ich dich daran erinnern, dass du drei Schusswunden hattest? Keegan wollte dich töten.«

»Hat er aber nicht.«

»Ich habe einen Handel mit ihm …«

»Nein. Er brauchte mich. Er wollte, dass ich Sloane töte. Er hat uns gegeneinander ausgespielt. Du hättest zu mir kommen …«

»Ist das dein Ernst? David, du konntest kaum laufen. Keegan hat mir erzählt, dass es in dem Haus von seinen Männern wimmelte – Immari-Agenten. Und es waren doch seine Männer, oder?«

»Es waren …«

»Und was hättest du an meiner Stelle gemacht? Du warst umzingelt …«

»Ich hätte dich nicht angelogen. Ich hätte nicht mit dir geschlafen und mich nachts davongeschlichen.«

Wut stieg in ihr auf. Sie rang um Fassung. »Ich habe dich nicht belogen …«

»Du hast mir nicht vertraut. Du hast nicht mit mir geredet.«

»Ich habe dir das Leben gerettet.« Kate stand kopfschüttelnd auf. »Was ich getan habe, kann ich nicht ungeschehen machen.«

»Würdest du es wieder tun?«

Kate widerstand dem Drang, zu antworten.

»Antworte mir!«

Sie sah ihn an, und er erwiderte ihren Blick grimmig. Er hatte sich so sehr verändert. Trotzdem war er noch der Mann, den sie …

»Ja, David.



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