Dark Hunter 04 - Prinz der Nacht by Kenyon Sherrilyn

Dark Hunter 04 - Prinz der Nacht by Kenyon Sherrilyn

Autor:Kenyon, Sherrilyn [Kenyon, Sherrilyn]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-01-18T05:00:00+00:00


»Nein, Simi«, antwortete er, amüsiert über die Frage, die sie immer wieder stellte.

Sie hob den Kopf und streckte ihm die Zunge heraus. Dann setzte sie sich auf die Balustrade, neben seine nackten Füße. »So gern würde ich sie essen, Akri. Weil sie so gemein ist.«

»Das sind die meisten Götter.«

»Nicht alle. Einige, das stimmt. Die Atlantäer mag ich viel lieber, die sind sehr nett. Die meisten. Du bist Archon nie begegnet, oder?«

»Nein.«

»Also, der konnte auch gemein sein. Er war blond wie du, groß wie du. Sogar größer. Und er sah so gut aus wie du, nein, nicht ganz so gut. Ich glaube, so hübsch wie du ist niemand. Nicht einmal diese Götter. Wenn es um Schönheit geht, bist du wirklich einzigartig. Oh ... « Als sie sich an seinen Zwilling erinnerte, verstummte sie. »Nun, nicht der Einzige, was? Aber du bist süßer als der andere, der ist eine schlechte Imitation von dir, er wünscht sich nur, er wäre genauso süß wie du.«

Ashs Lächeln vertiefte sich. Einen Finger an ihr Kinn gelegt, schien Simi nachzudenken. »Worauf wollte ich hinaus? Ah, ich erinnere mich. Archon hasste viele Leute. Da war er ganz anders als du. Du weißt doch, was du machst, wenn du richtig wütend wirst? Dann lässt du irgendwas explodieren, und eine riesige Feuerwolke steigt empor. Das konnte er auch. Wenn er's auch nicht so raffiniert hingekriegt hat wie du, Akri. Du bist viel gewiefter als die meisten Leute. Aber ich schweife schon wieder ab. Also, Archon mochte mich. >Simi<, sagte er, >du bist ein hochwertiger Dämon.< Hast du schon mal einen minderwertigen Daimon gesehen? Das wüsste ich gern.«

Belustigt hörte Ash zu, während sie über Götter und Göttinnen schwatzte, die zu seinen sterblichen Lebzeiten verehrt worden waren -längst entschwundene Gottheiten. Er liebte Simis alberne Geschichten und ihre geradlinige Logik. Genauso gut könnte er ein kleines Kind beobachten, das sich die Welt zurechtlegte und gewisse Dinge in seinem Gedächtnis speicherte. Nie wusste man, was ihr im nächsten Moment durch den Sinn schwirren würde.

Wie ein Kind sah sie die Dinge glasklar. Wenn jemand Ärger machte, brachte man ihn um. Basta. Von subtiler Politik verstand sie nichts. Sie war weder amoralisch noch bösartig, sondern einfach nur ein blutjunger Daimon mit göttergleicher Macht, der nichts von Täuschung, von Lug und Trug verstand.

Darum beneidete er sie, und deshalb schirmte er sie so sorgsam ab. Die harten Lektionen, die er gelernt hatte, wollte er ihr ersparen. Sie verdiente die Kindheit, die er nie genossen hatte. Behütet und beschützt, eine Kindheit, in der ihr niemand wehtun durfte.

Was er ohne sie machen würde, wusste er nicht. Als Baby war sie zu ihm gekommen, zu dem einundzwanzigjährigen Jungen. Irgendwie hatten sie einander großgezogen -die Letzten ihrer Spezies auf dieser Erde. Seit elftausend Jahren gab es nur noch sie beide, und sie war ebenso ein Teil von ihm wie ein lebenswichtiges Organ. Ohne sie würde er sterben.

Das Tor des Tempels öffnete sich. Zischend fletschte Simi die Zähne und teilte ihm mit, Artemis sei vorzeitig zurückgekehrt.

Um sich zu vergewissern, wandte er den Kopf zum Thronsaal.



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