Daemonenbraut by Christina M. Fischer

Daemonenbraut by Christina M. Fischer

Autor:Christina M. Fischer [Fischer, Christina M.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-01-02T23:00:00+00:00


10

»Herzlich willkommen! Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«

Ich sah zu dem Topmodel-Verschnitt am Empfang und musste mich zwingen, nicht zu starren. Von außen wirkte das dreizehnstöckige Gebäude wie ein Geschäftsimperium, in dem man an der Börse spekulierte, und von innen machte es den gleichen Eindruck. Nichts wies daraufhin, dass hier die tödlichen Dhags rekrutiert und ausgebildet wurden.

»Miss?« Die feinen blonden Brauen wölbten sich über der klassischen Brille. »Was kann ich für Sie tun?«

Wieso sah eine Empfangsdame aus wie ein Model, fragte ich mich irritiert. »Ich habe einen Termin für einen Eignungstest.«

Ihre strahlend blauen Augen huschten zum Monitor, dann verzog sich ihr Schmollmund zu einem entzückenden Lächeln. »Ah, da sind Sie ja.«

»Ist schon gut, Sylvia.« Der Sprecher kam auf uns zu, und ich übte meine Miene in Regungslosigkeit, als Jason Shoda neben mir stehen blieb.

»Oh Jason, ich wollte Sie gerade informieren. Nun dann ...« Das Model hängte mir ein Plastikschild mit der Aufschrift Besucher um den Hals, und dann blieb mir nichts anderes übrig, als dem Dhag zu folgen.

Der hochgewachsene Mann trug, wie sonst auch, seinen Men-in-Black-Anzug samt Brille.

Das Licht der Neonröhren spiegelte sich auf seinem rasierten Kopf. »Sie sind ja überpünktlich«, meinte er mit einem Blick auf seine Uhr.

Je eher wir anfangen, umso schneller kann ich wieder gehen, dachte ich, sagte aber lächelnd: »So bin ich«, und folgte ihm zu einem Aufzug. Wie im Gebäude der Agentur fuhr dieser auch nicht nach oben, sondern tief hinab in die Erde. Das passte zum Image der Dhags.

»Ja, ja. Der gruselige Keller«, sagte mein Begleiter grinsend.

Ich sah ihn verdutzt an. Für einen Dhag grinste er zu viel. Warum war er überhaupt so gut drauf? Ich hoffte nur, dass sich dieser Besuch lohnte. Mir war nur eine halbe Stunde vergönnt gewesen, um Karl zu informieren und zu beruhigen, und das mit einem Hexenlord neben mir, der seine Finger nicht von mir lassen konnte.

»Sie sind komisch«, murmelte ich.

»Ich bin ein Mensch wie Sie«, entgegnete er immer noch gut gelaunt.

»Sie sind ein Dhag«, korrigierte ich ihn. »Wir vergleichen Sie mit der Inquisition des Mittelalters!«

»Dann machen wir unsere Sache richtig.« Auch jetzt behielt er sein Lächeln auf den Lippen, während ich mir immer blöder vorkam. Hatte er soeben zugegeben, dass es den Dhags mehr als recht war, gefürchtet zu werden? Wenn ja, warum?

»Ich verstehe nicht, was dieser Test soll, wenn ich sowieso nicht vorhabe, meine Abteilung zu verlassen.«

»Kennen Sie die Bezeichnung GD?«, fragte er mich.

Ich nickte. »Genetischer Daumenabdruck, eine Kartei, in der die DNA von Verbrechern aufbewahrt wird.«

»Das ist insofern das Gleiche. Wir überzeugen uns, dass Ihre Kräfte nicht tödlich sind, dann können Sie gehen.«

Tödlich waren sie nur dann, wenn ich es befahl, doch ich schwieg und sah weiterhin auf die Aufzugstüren. Sollten sie so viele Tests machen, wie sie wollten, ich hatte nichts zu verbergen. »Und wie lange wird der Spaß dauern?«

»Das hängt von Ihrem Potenzial ab.«

Der Aufzug hielt an und die Türen gingen auf. Dahinter erwartete uns Shodas Partnerin. Dieses Mal trug sie ein anthrazitgraues Kostüm mit einem knielangen Rock, der viel von ihren wohlgeformten Beinen zeigte.



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