Chicagoland Vampires (12) - Wie ein Biss in dunkler Nacht by Chloe Neill

Chicagoland Vampires (12) - Wie ein Biss in dunkler Nacht by Chloe Neill

Autor:Chloe Neill
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe AG
veröffentlicht: 2016-07-13T00:00:00+00:00


Kapitel Dreizehn

Als Erstes

lasst uns alle Vampire töten

Die Anwälte des Hauses trafen ein – eine Schar Männer und Frauen in eleganten schwarzen Anzügen und Kostümen (natürlich), die mir versicherten, dass alles gut werden würde.

Sie baten mich wiederzugeben, was geschehen war; vier von ihnen machten Notizen, während einer die Fragen stellte. Sie erklärten den weiteren Verlauf, versprachen mir, mich in Windeseile auf Kaution freizubekommen, und baten mich auszuharren, bis die Mühlen der Justiz in Bewegung gesetzt seien.

Nachdem ich mein gesetzlich vorgeschriebenes Treffen mit meinem Anwalt gehabt hatte, wurde ich in einem Haftraum für Übernatürliche untergebracht. Ethan war bereits da und saß auf einer Bank, die aus der Wand hervorstand. Er sprang auf, als ich hereinkam, und suchte mich nach Verletzungen ab.

Bist du in Ordnung?

Mit mir ist alles in Ordnung, sagte ich und setzte mich neben ihn. Arthur Jacobs’ Tochter Jennifer ist vorbeigekommen, um mir zu erklären, wie unzufrieden sie damit ist, dass wir ihren Vater in übernatürliche Angelegenheiten hineinziehen.

Er hob überrascht die Brauen. Was?

Sie ist Anwältin. Er hat sie gebeten, nach uns zu sehen. Sie hat sich dazu entschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen.

Mir war nicht bewusst, dass wir sein Handeln kontrollieren. Sein Ton war so trocken, dass ich fast zu husten begonnen hätte.

Ich bin mir sicher, dass ihr das klar ist. Und trotzdem …

Es ist immer einfacher, das Monster vor deinen Augen zu beschuldigen als den Menschen mit einem freien Willen. Ich muss mich entschuldigen, sagte Ethan, aber nicht bei ihr.

Dem konnte ich nicht widersprechen, und da er mir eine Menge Abbitten schuldete, wünschte ich ihm viel Glück dabei.

Er konnte es gebrauchen.

Wir warteten eine weitere Stunde, in der wir uns die Zelle mit einem betrunkenen Formwandler, der auf dem Boden schnarchte und schrecklich stank, sowie zwei Flussnymphen mit zerrissenen Kleidern und Blutergüssen um die Augen teilten. Flussnymphen waren für Ebbe und Flut des Chicago River verantwortlich. Sie waren zierlich, vollbusig, liebten Stöckelschuhe, sehr kurze Kleider und bonbonfarbene Cabrios. Sie hatten heftige Stimmungsschwankungen, was vermutlich ihre Verletzungen erklärte. Nachdem sie in die Zelle geführt worden waren, war der Streit, den sie gehabt haben mussten, jedoch schnell vergessen. Bei unserem Anblick drängten sie sich zusammen – Feinde, die sich miteinander verbündeten, um über die zerzausten Vampire in Abendgarderobe zu lästern.

Am Ende dieser Stunde drang das Geräusch sich nähernder Schritte an unser Ohr. Eine blasse Polizistin mit dunklen Haaren, die sie zu einem unordentlichen Dutt aufgesteckt hatte, deutete auf uns, bevor sie die vergitterte Tür aufschloss und sie zur Seite schob. »Ihr dürft gehen.«

»Wurde die Kaution bezahlt?«, fragte Ethan, während er aufstand und auf sie zuging.

»Kaution war nicht nötig. Mr Reed wird keine Anzeige erstatten.«

Ethan sah sie misstrauisch an, aber ich war kein bisschen überrascht. Wenn wir weggesperrt waren, konnte Reed uns nicht mehr quälen. Er würde mehr Spaß daran haben, uns wieder in Freiheit zu sehen und damit zu zwingen, seine Vormachtstellung anzuerkennen.

Wir erledigten einige Formalitäten, holten unsere persönlichen Sachen und gingen nach draußen. Jeff stand vor dem Audi, den er vom Botanischen Garten hierhergefahren haben musste. Ob nun Formwandler oder nicht, er war ein aufrechter Kerl.



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