C01 - Second Chance by Smith Emma

C01 - Second Chance by Smith Emma

Autor:Smith, Emma [Smith, Emma]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: amazon, romance, anTina
ISBN: 9783946172888
Google: PkNDDQAAQBAJ
Herausgeber: Eisermann - verlag
veröffentlicht: 2016-10-09T22:00:00+00:00


KAPITEL 13

20. Oktober 2015

Und das tat er, liebes Tagebuch. Devon brachte mich ohne noch ein weiteres Wort mit mir zu wechselnnach Hause und verschwand dann wieder. Ich denke, er ist zurück zum Club gegangen. Zu BigTitte.

Ich weiß nicht, was ich dachte, wie er reagiert, wenn ich ihm erzähle, wie kaputt ich doch bin. Aber dass er so reagiert? Dass er sagt, wir wären plötzlich Freunde und alles unkommentiert lässt? Ich weiß auch nicht, sollte ich mich nicht darüber freuen?

Genau das wollte ich doch. Dass Devon nichts in uns sieht. Nichts.

Wieso konnte ich danach nicht mehr einschlafen? Ich bin heute so gerädert in den Laden gegangen, dass ich einem Kunden statt Kaffee Saft in den Becher gekippt habe. Statt 20 Muffins für die Bauarbeiter vor der Tür zu verpacken waren es 20 Donuts. Wobei denen das wirklich egal war.

Mrs. Applebie musste mich dran erinnern, dass ich noch Kuchen im Ofen hatte. Es war aber bereits zu spät. Wann, verflucht noch mal, ist mir je was angebrannt? Nie. So etwas gab es bisher nicht. Und da kann ich mir gerne was drauf einbilden, denn backen kann ich. Es ist nicht nur ein Hobby, es ist etwas ... das Mom mir beigebracht hat. Und all das ... verbindet mich mit ihr. Die Wochenenden, die ich lieber mit ihr in der Küche verbracht habe, statt auf Partys zu gehen. Klar, für eine 16-Jährige war das schon echt komisch, aber ich war nie dieser typische Teenager. Ich liebte die Ruhe.

Die Zeit mit ihr werde ich nie vergessen. Wenn ich früher gewusst hätte, wie früh sie uns entrissen werden, hätte ich jede bekloppte Minute in dieser Küche mit ihr verbracht.

»Sorry, für‘s zu spät kommen.« Andie rauschte an mir und der Verkaufstheke vorbei.

Sie hatte mich aus meiner Träumerei gerissen, aber dennoch merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Sie hatte geweint.

Ich folgte ihr nach hinten, wo sie viel zu energisch ihre Tasche in die nächste Ecke pfefferte.

»Die Tasche ist sicherlich nicht schuld.«

Sie zuckte zusammen, drehte sich zu mir um und fühlte sich ertappt. Aber wobei? Dass ich bemerkte, dass etwas nicht stimmte? Dann musste sie besser schauspielern.

Als sie mich einen Moment lang musterte, schüttelte sie den Kopf. »Ist sie nicht, da hast du recht.«

Ich lehnte mich an den Türrahmen. »Sagst du mir, was los ist?«

»Wenn du mir sagst, was bei dir so los ist?«

Ich sah beschissen aus, das wusste ich ja selbst. Vor allem, wenn man bedachte, was alles in den letzten zwölf Stunden passiert war. Aber Andie sah mindestens genauso mitgenommen aus.

Ich aber war nicht bereit, irgendwas zu erzählen. Ich wusste ja selbst nicht, was das war. Ob Devon wirklich nur mein Freund war, oder besser, er nur mein Freund sein wollte.

»Gut, dann kannst du jetzt ruhig eine Pause machen. Ich bin ja wieder da.«

Sie ging an mir vorbei nach vorne. Ihre Augen waren gerötet, sie hatte auf jeden Fall geweint.

Und doch wusste ich, dass sie mir nichts sagen würde. Nicht, bevor ich ihr erklärte, was bei mir los war. So war sie. So war ich. Und ich hasste es gerade.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.