Blutrote Versuchung by Sharon Page

Blutrote Versuchung by Sharon Page

Autor:Sharon Page
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: vampyrella
veröffentlicht: 2014-08-08T22:00:00+00:00


11. Kapitel

Die Kette

Verhalte dich ruhig, vollkommen und absolut ruhig.

Miranda flüsterte sich selbst diese Mahnung zu, als der Wolf seinen majestätischen Kopf neigte und sie anschaute. Die dunklen, feuchten, schönen Augen des Tieres hielten ernst ihren Blick fest. Es waren reflektierende Augen mit einem violetten Schimmer.

Lukos.

Der Nebel rings um ihn herum wurde dichter und umfing ihn wie eine weiße Decke, dann begann der Dunst zu schimmern. Gleich darauf trat Lukos aus dem undurchdringlichen Nebel; die Haare hingen ihm lose über die Schultern und er war … nackt.

Er hatte sie verfolgt. Obwohl sie wieder gefangen war, durchlief Miranda eine Welle der Erleichterung.

Sie hatte den Moment, in dem er seine Gestalt änderte, nicht gesehen, und es schien ausgeschlossen zu sein, dass sich ein furchterregender Wolf in einen solchen Mann verwandeln konnte. Als Zeichen des Willkommens breitete er weit seine Arme aus, und sie machte einen Schritt nach vorn und ließ sich hineinsinken.

Er drückte sie an seine breite warme Brust. Ihre Finger strichen über seine Haut, und sie stieß einen zittrigen Seufzer aus, als er die Arme noch fester um sie legte. Er war ein Vampir, doch seine Liebkosungen waren sanft und zärtlich, obwohl sie in seinen Zärtlichkeiten auch Stärke und Macht spürte.

Eigentlich hätte sie sich in seiner Umarmung nicht sicher fühlen dürfen. Sie hätte sich fürchten müssen. Doch nichts dergleichen war der Fall.

Mit einer Hand strich er an ihrem Hals entlang und legte die Finger um ihren Nacken. Dann küsste er sie. Besitzergreifend presste er die Lippen auf ihren Mund. Es war eine leidenschaftliche Vereinigung, die in nichts an das wohlige Zungenspiel erinnerte, dem er sich bei früheren Küssen hingegeben hatte. Das hier war der Kuss eines Mannes, der sich der Frau näherte, die er für die Seine hielt.

Miranda zog sich zurück. „Hast du ihn getötet?“ Angesichts der Tatsache, dass Ryder vorgehabt hatte, sie zu vergewaltigen, ihr ihre magische Gabe zu stehlen und sie umzubringen, hätte sie nicht die Spur von Mitleid für ihn empfinden sollen. Doch sie konnte nicht anders. Sie war keine unbarmherzige Frau.

Lukos legte die Finger um ihr bebendes Handgelenk. „Komm, mein Engel. Bei Tageslicht werde ich schwächer. Wir müssen gehen!“

Obwohl es sie drängte, die Flucht zu ergreifen, stemmte Miranda sich dagegen, als Lukos versuchte, sie mit sich zu ziehen. „Nein.“

„Was meinst du mit Nein?“ Er knurrte wie der Wolf, der er eben noch gewesen war. „Ich habe dich vor einem Verrückten gerettet, der dich erst vergewaltigen und dann töten wollte. Komm mit mir, Miranda!“

„Ich kann nicht.“ Rasch erzählte sie ihm von den Kindern, die gestorben waren, und dem Jungen, den sie gerettet hatte. „Ryder hat gesagt, die Königliche Gesellschaft wolle mich vernichten, und er behauptete, dass ich Vampire erschaffe. Doch ich weiß, das tue ich nicht. Ich habe die Fähigkeit, diese Kinder zu retten und ihre Familien vor dem schlimmsten Schmerz zu bewahren. Die Königliche Gesellschaft nimmt einfach nur an, dass meine Gabe etwas Böses sein muss. Ich glaube daran, dass sie gut ist, und ich habe vor, es zu beweisen. Es gibt noch zwei Kinder, die ich retten muss.



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