BLAU - Farbe der Wahrheit (German Edition) by France Carol

BLAU - Farbe der Wahrheit (German Edition) by France Carol

Autor:France Carol [Carol, France]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: France Carol
veröffentlicht: 2013-12-05T17:00:00+00:00


„Jetzt sind nur noch drei übrig“, sagte er leise und blickte Juri eindringlich an.

„Ja, aber genau hier stellt sich das Problem, für das ich noch keine Lösung gefunden habe. Jankov ist einfach eine Nummer zu gross, selbst für Europol. Der Mann ist brutal und kennt keine Gnade, weil ihm das Leid anderer Freude bereitet. Er ist durch und durch schlecht und unterhält Kontakte mit der russischen Mafia.“

„Ich verstehe, dass du mich nun, da du weißt, mit wem wir es zu tun haben, nicht weiter unterstützen möchtest. Und das ist auch okay, aber ich kann hier und jetzt nicht aufhören. Ich muss es zu Ende führen, verstehst du?“

„Ich habe befürchtet, dass du nicht aufgeben wirst, und überlege schon die ganze Zeit, wie man die Sache am besten angeht. Um Jankov zur Strecke zu bringen, werden wir uns doppelt absichern müssen. Sollte er uns auf die Schliche kommen, wird er keinen Moment ruhen, bis er uns gefasst und sich gerächt hat“, erklärte Juri mit ernster Miene.

„Wir? Ich dachte…“

„Was? Dass ich dich alleine ins Unheil laufen lasse? Ganz bestimmt nicht, du wirst jede Unterstützung brauchen können.“

Mit einem unterdrückten Schluchzer schlang Mitica die Arme um Juris Nacken und drückte den Russen überwältigt an sich. Nie zuvor hatte er durch jemanden solchen Beistand erfahren, außer vielleicht von Franz. Aber Juri war sogar bereit, mit ihm durch die Hölle zu gehen, was mit nichts zu vergleichen war.

„Hey, für Rührseligkeiten ist jetzt nicht die richtige Zeit“, sagte Juri mit rauer Stimme und schob ihn etwas zurück, um ihm dann sanft über die Wange zu streichen.

„Okay“, entgegnete Mitica und räusperte sich. „Was hast du denn mit der doppelten Absicherung genau gemeint?“

„Nun, wir werden natürlich die Polizei über Jankovs Machenschaften informieren. Ich kenne einen hohen Beamten bei Europol, den ich davon überzeugen will mir zu erlauben, mit der Kinderhandelsorganisation Kontakt aufzunehmen. Ich dachte daran, dass ich mich als Interessent für einen kleinen Jungen ausgeben könnte. Da ich Russe bin und somit dieselbe Sprache wie Jankov und dessen Gehilfen spreche, wird es von Vorteil sein, dass ich sie auch verstehe, wenn sie sich nicht in Deutsch unterhalten.“

„Das klingt verdammt gefährlich, Juri. Bist du dir sicher, dass du das für… mich, einen rumänischen Stricher, riskieren willst?“

„Ja, es ist riskant und deshalb will ich erst noch abklären, ob wir im Falle von Jankovs Flucht auf eine weitere Unterstützung zählen können. Und auf die Frage, ob ich dieses Wagnis für dich eingehen möchte, antworte ich mit einem klaren: Ja, da bin ich mir mehr als sicher!“

„Aber warum?“, fragte Mitica und blickte den anderen verunsichert an.

„Weil du es verdammt noch mal verdient hast, dass dir jemand zur Seite steht, damit du endlich mit deiner Vergangenheit abschliessen kannst, und… weil ich vielleicht ein sentimentaler, alter Trottel bin, dem… ein blauhaariges Ungeheuer unter die Haut gekrochen ist.“

Eine Weile herrschte einfach nur Stille, in der sie sich beide tief in die Augen blickten, bis Mitica schließlich den Russen am Nacken packte, um diesen näher zu sich heranzuziehen. Sanft strich er mit seinem Mund über Juris volle Lippen und bat mit der Zunge um Einlass, den dieser nach kurzem Zögern auch gewährte.



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