Black Dagger 15: Vampirseele by Ward J.R

Black Dagger 15: Vampirseele by Ward J.R

Autor:Ward, J.R [Ward, J.R]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy, Vampir
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2010-11-17T23:00:00+00:00


16

John hatte Mühe, sich vom Schlafzimmer loszureißen. Wenn er nicht das dringende Bedürfnis gehabt hätte, den Lesser wie eine Zitrone auszuquetschen, wäre er nicht in der Lage gewesen, seine Füße auch nur einen Millimeter zu bewegen.

Er hätte schwören können, dass er Xhex’ Anwesenheit gespürt hatte … aber er wusste, dass das nur ein Streich war, den ihm sein Gehirn aufgrund seiner intensiven Suche nach ihr spielte. Sie befand sich nicht im Zimmer. Sie hatte sich dort befunden. Das waren zwei völlig verschiedene Dinge … und seine einzige Chance, herauszufinden, was mit ihr geschehen war, lag unten auf dem Küchenfußboden.

Als er ins Erdgeschoss hinunterging, rieb er sich die Augen und das Gesicht und stellte fest, dass eine Hand an seiner Wange verweilen wollte. Die Haut an dieser Stelle kribbelte … genau so wie damals, als Xhex ihn berührt hatte – auch wenn das nicht sehr häufig vorgekommen war.

Oh Gott … das Blut in diesem Zimmer. All das viele Blut! Offensichtlich hatte sie sich gegen Lash zur Wehr gesetzt, und obwohl er stolz auf sie war, weil sie den Wichser einige Male zur Ader gelassen hatte, konnte er nicht verwinden, was sich dort oben in diesem Zimmer abgespielt haben musste.

John wandte sich nach links, pirschte durch das Speisezimmer und versuchte, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, während er sich fühlte, als ob man ihm die Haut vom Leib gezogen und seinen Körper ins Meer geworfen hätte. Schließlich ging er durch die Vorratskammer in die Küche.

In dem Moment, als seine Augen den Lesser erblickten, durchfuhren seine Emotionen ihn wie ein Erdbeben, das die Erdkugel von ihrer Oberfläche bis hinab zu ihrem heißen Kern aufplatzen ließ.

Sein Mund öffnete sich weit, und er stieß einen stummen Angriffsschrei aus.

Als er einen Satz vorwärtsmachte, ließ die Wut seine Fänge geradezu in die Mundhöhle schießen, und sein Körper schaltete auf Autopilot um. Er dematerialisierte sich durch den Raum und nahm direkt vor dem Bastard wieder Gestalt an. John stieß Blay von dem Jäger herunter und griff diesen dann mit all der Wildheit eines gebundenen Vampirs an.

Von der er bislang nur gehört, die er aber ganz bestimmt noch nie selbst erlebt hatte.

Blind vor Wut und mit vor Raserei energiegeladenem Körper stürzte er sich auf sein Opfer. Seine Finger waren zu Klauen gekrümmt, seine Fänge scharf wie Dolche, und der Zorn in seinem Inneren so groß, dass er zu etwas Wildem wurde. Sein Verstand schaltete sich ab, und er handelte nur noch rein instinktiv.

Er hatte keine Ahnung, wie lange es dauerte … oder was er da überhaupt tat. Das Einzige, was er registrierte, war die Erkenntnis, dass er außer einem süßlichen Geruch nichts anderes mehr wahrnahm.

Einige Zeit später … viel später … ein ganzes Leben später … hielt er inne, um zu Atem zu kommen, und stellte fest, dass er auf allen vieren kniete. Sein Kopf hing erschöpft herunter, und seine Lungen brannten vor Anstrengung. Seine Hände stützten sich auf Fliesen, die in schwarzem Blut schwammen, und etwas tropfte ihm aus den Haaren und dem Mund.

Er spuckte einige Male aus, um den widerlichen Geschmack loszuwerden.



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