Bad Earth 07: Meister der Materie by Mehnert Achim

Bad Earth 07: Meister der Materie by Mehnert Achim

Autor:Mehnert, Achim [Mehnert, Achim]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-07-01T16:00:00+00:00


VI.

Sie wurden beobachtet.

Scobee hatte das Wesen, das hinter der unsichtbaren Wand stand, längst registriert. Sie gab es ihm aber nicht zu erkennen. Stattdessen tat sie, als sei sie immer noch viel zu erschöpft, um auf die Lager in der sie sich befand, zu reagieren.

Zwar ging es ihr schon viel besser, aber bevor sie etwas unternahm, wollte sie darauf warten, dass auch Resnick wieder vollends bei sich war.

Kaum dass er sich zu rühren begann, flüsterte sie ihm ein paar aufmunternde Worte zu.

»Wir sind in Gefangenschaft. Aber offenbar droht uns keine akute Gefahr.«

Resnick hatte das gleiche Alter wie Scobee. Aber er war ein 1,90 Meter großer Hüne mit athletischem Körperbau. Sein Schädel war haarlos.

Während sie ihn betrachtete, dachte sie, dass sein muskulöser Körperbau nicht verhinderte, dass er länger zur Regeneration brauchte als sie selbst. Ihr schlanker, beinahe zierlicher Körper, durchtrainiert und doch ganz Frau, stellte also keinen Nachteil dar.

Sie war ihm im Gegenteil in einigem voraus – Dinge, von denen er nicht einmal ahnte …

Immer, wenn das Wesen hinter der Barriere sich abwandte, riskierte sie einen genaueren Blick. Es sah aus wie ein aufrecht gehender Salamander mit ursprünglich zwei Beinpaaren, von denen das vordere aber wie menschliche Arme und Hände benutzt wurde. Unwillkürlich drängte sich ihr die Assoziation eines niedlichen Kinderspielzeugs auf, aber sie hatte keinen Zweifel daran, dass der Fremde hoch intelligent war.

Zuweilen hantierte er an grazilen Aufbauten. Es war ihr unmöglich, in seiner Mimik zu lesen, aber sie wurde den Verdacht nicht los, dass es sich um Gerätschaften handelte, mit denen sie und Resnick überwacht wurden. Wenn das stimmte, konnte sie ihm nichts vormachen. Dann wusste er über ihre körperliche Verfassung Bescheid.

Allerdings fehlten Sensoren, die mit ihrem Körper verbunden waren. Oder brauchten die Fremden solche Einrichtungen nicht für eine medizinische Analyse?

Scobee dachte an das, was ihren Körper befallen hatte. Scheinbar war es verschwunden. Oder steckte es noch immer in ihr? Als es ihr in Mund, Nase und Ohren gedrungen war, hatte sie ihre Winterschlaf-Fähigkeit eingesetzt, aber sie glaubte nicht, dass sie es damit vertrieben hatte.

Nun war sie nicht länger bedroht. Jedenfalls nicht akut, wie sie es auch Resnick vermittelt hatte.

In dem kleinen Gemach, in dem man sie und Resnick untergebracht hatte, war auch das Wasser verschwunden. Es schien abgepumpt worden zu sein. War es der Fremde auf der anderen Seite der unsichtbaren Barriere gewesen, der sie gerettet hatte? Dann verdankten sie ihm ihr Leben.

Allerdings bedeutete das noch nicht, dass er ihnen freundlich gesonnen war. Vielleicht hatte er ganz eigene Pläne, die ihnen nicht gefallen würden …

»Wie geht es dir?«, wandte sie sich an Resnick.

»Mir geht es besser. Wer hat uns denn da eingefangen? Lurchi?«

Trotz ihrer Lage musste Scobee schmunzeln. Jetzt wusste sie, woran der Fremde sie unbewusst erinnert hatte.

»Willst du dich noch etwas ausruhen?«

Anstelle einer Antwort erhob sich Resnick. »Ich habe keinen Bedarf mehr an Ruhe«, erwiderte er. »Ich will hier weg.«

Scobee nickte. Ihr ging es nicht anders. Aber sie waren beide nackt und auch sonst ihrer Ausrüstung beraubt.

»Unsere Raumanzüge sind verschwunden. Was auch immer geschehen sein mag, Darnoks kleine Wunderwerke haben wohl doch nicht gehalten, was sie versprachen.



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