Atlan Traversan 01 - Admiral der Sterne by Feldhoff Robert

Atlan Traversan 01 - Admiral der Sterne by Feldhoff Robert

Autor:Feldhoff, Robert [Feldhoff, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-03-28T23:00:00+00:00


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Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen. Das Datum war zwar noch lange kein Beweis; schließlich hätte die Frau sich jederzeit irgendein Datum ausdenken und mich damit belügen können. Die Hinweise, daß tatsächlich eine Zeitreise stattgefunden hatte, mehrten sich jedoch.

Ich begann, daran zu glauben. Das genannte Datum stimmte mit der Ausrüstung überein, die der bewaffnete Trupp in der Wüste getragen hatte. Auch der Dialekt schien zu passen.

Der terranische und der arkonidische Kalender unterschieden sich sehr stark voneinander. Es war nicht leicht, ohne Computer die Daten des einen Systems in das andere umzurechnen. Verschiedene Termine, das Datum meiner Geburt beispielsweise, konnte ich jedoch in beiden Kalendern ausdrücken. Das verschaffte mir einen Anhaltspunkt.

Der 14. Prago des Tedar 12.402 da Ark entsprach grob gerechnet einem Tag im März des Jahres 5772 vor Christi Geburt. Schaltung Sternentau hatte mich demnach zwischen zehn- und elftausend Jahre in die Vergangenheit geschleudert.

Ich machte mir klar, daß ich zu diesem Zeitpunkt zweimal existierte. Der eine Atlan hockte in einer Gefängniszelle auf dem Planeten Traversan – der andere schlief auf der Erde in seiner Tiefseekuppel.

Ich beschloß, die Zeitreise als Realität hinzunehmen. Eine andere Wahl blieb mir nicht. Es sei denn, ich wollte fest die Augen schließen, mich kneifen und hoffen, daß ich aus einem Traum erwachte.

Ich lachte leise.

Die beiden Wachen, deren Thermostrahler auf meinen Kopf gerichtet waren, blickten mich finster an. Einer strich über das geronnene Blut in seinem Mundwinkel, Andenken an den Dagor-Tritt, mit dem ich ihn niedergestreckt hatte.

»Du da! Setz dich hin und halt dein Maul!« Ich wollte ihn darauf hinweisen, daß ich bereits saß und kein Wort von mir gab. Es schien mir jedoch unnötig, mich auf einen Streit mit Gefängniswärtern einzulassen.

Statt dessen ließ ich die Vergangenheit Revue passieren. Mit arkonidischer Geschichte hatte ich mich häufig befaßt. Mein photographisches Gedächtnis hielt über das Jahr 12.402 da Ark zahlreiche Informationen bereit.

Damals hatten Millionen von Transitionsschiffen den Kugelsternhaufen Thantur-Lok durchflogen; das heutige M 13. Kugelraumer über 800 Meter Durchmesser waren unbekannt, die fünfdimensionale Technik steckte noch in den Kinderschuhen. Als die Menschheit noch in Einbäumen über das Wasser gerudert war, hatten die alten Arkoniden bereits die halbe Milchstraße unterworfen. Man bekriegte sich mit den Methanatmern, den furchtbaren Maahks, gegen die ich selbst noch als Admiral gekämpft hatte. Geschossen wurde mit Thermokanonen. Syntronische Rechner waren unbekannt, primitive Positroniken galten als die höchste technische Errungenschaft.

Die großen Maahk-Kriege waren im Jahr 12.402 noch nicht ganz beendet, allerdings herrschte eine Phase relativer Ruhe ohne wirklich große Schlachten.

Von der großen Expansion früherer Tage konnte keine Rede mehr sein. Der Hang zu Prunksucht und Dekadenz, der sich in Adelskreisen breitmachte, führte bereits in Riesenschritten auf den bevorstehenden Untergang zu. Der Niedergang, der das arkonidische Volk in eine tagträumende Herde Vieh verwandeln würde, hatte noch nicht begonnen, stand allerdings kurz bevor. Als Imperator jener Zeit kannte ich Reomir IX., einen wenig brillanten Mann ohne sonderliche Bedeutung in der arkonidischen Ahnentafel. Meine Erinnerung sagte mir, daß Reomir IX. in wenigen Jahren einem Giftanschlag seiner Gattin Siamanth zum Opfer fallen würde. Siamanth würde dafür hingerichtet werden, ein Kristallprinz namens Laschotsch die Macht übernehmen.



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