Angels by Jackson Lisa

Angels by Jackson Lisa

Autor:Jackson, Lisa [Jackson, Lisa]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-426-41629-7
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2012-03-12T04:00:00+00:00


Nichts!

Kristi fand nicht ein einziges Stück in Taras Sachen, das ihr einen Hinweis darauf gegeben hätte, was mit der jungen Frau passiert war.

Sie schaukelte auf den Füßen vor und zurück und untersuchte erneut Taras persönliche Besitztümer. Sie lagen auf einer Plane, die Kristi auf dem Fußboden ausgebreitet hatte. Wenn sie gehofft hatte, zum Beispiel im Schmuckkästchen auf eine Kette mit einer kleinen Blutampulle zu stoßen, war sie bitter enttäuscht worden. Wenn sie gedacht hatte, auf eine Art Schatzkarte zu stoßen, die sie zu dem geheimen Versammlungsort der Vampirsekte führte, hatte sie ebenfalls danebengelegen.

»Es muss irgendetwas dabei sein«, sagte sie laut. »Du musst es nur finden.«

Die naheliegendsten Dinge fehlten: Computer, Handtasche, Handy und/oder Blackberry. Es gab kein geheimes Tagebuch. Keine Liebesbriefe. Kein Adressbuch und keinen Rolodex. In den Kartons mit den Kleidungsstücken hatte Kristi einen Rucksack mit einem zerrissenen Riemen gefunden und den Reißverschluss geöffnet. Sie hatte ihn von innen nach außen gestülpt, doch außer einer leeren Packung Zigaretten, zwei Streifen Kaugummi, einer halbvollen Packung Pfefferminz, ein paar Kassenzetteln vom hiesigen Supermarkt, einem zerdrückten Tampon und einem Gummiband war nichts darin gewesen.

Sie fühlte sich ein bisschen wie Geraldo Rivera in The Mystery of Al Capone’s Vault. Rivera hatte in den Achtzigern in einer Live-Fernsehübertragung Al Capones berühmten Tresorraum im Lexington Hotel in Chicago geöffnet in der Erwartung, auf alle möglichen Schätze oder Beweismittel gegen den Gangster zu stoßen – nur um den Tresor, abgesehen von einigen wertlosen Hinterlassenschaften, leer vorzufinden. Genau das hatte Kristi jetzt vor sich liegen – wertlose Hinterlassenschaften von einem verschwundenen Mädchen.

Nach ihrem Zusammentreffen mit Hiram war sie noch dreimal mit dem Wäschekorb in den Keller gegangen und hatte Taras Sachen Stück für Stück hinauf in ihr Apartment geschafft. Sie hatte die Taschen ihrer Hosen und Jacken durchsucht und Ausschau nach einem noch so kleinen Hinweis gehalten. Nichts.

»Mein Vater wäre enttäuscht«, sagte sie zu dem Kater, der ihr von einem der oberen Regalbretter aus zusah. »Was habe ich nur übersehen?« Sie arbeitete sich noch einmal durch den Stapel aus Jeans, Khakis und Shorts, aus Sweatshirt, T-Shirts und Jacken.

Nichts.

Enttäuschung machte sich in ihr breit. »Vielleicht bin ich einfach nicht für so etwas geeignet«, murmelte sie und packte Taras Sachen unter Houdinis wachsamem Blick wieder zusammen. Entweder hatte Tara alles Wertvolle mitgenommen, oder aber ihr Entführer. Kristi faltete ihre eigene Wäsche zusammen, legte eine Abhandlung für Dr. Prestons Schreibseminar heraus und ging dann zu Bett.

»Morgen machen wir weiter«, vertraute sie Houdini an, der aufs Bett sprang und sich in die hinterste Ecke verzog, jederzeit bereit, in Deckung zu huschen, sollte sie ihm zu nahe kommen. Ihre Beziehung zueinander machte Fortschritte, wenngleich extrem zögerlich. Houdini ließ immerhin gelegentlich zu, dass sie ihn streichelte, auch wenn er äußerst wachsam blieb.

Fast wie zwischen Jay und mir, dachte sie. Interessiert, aber zaudernd. Warum kam sie nur immer wieder auf Jay? Er war ihr Professor, und er hatte sich bereit erklärt, ihr bei den Recherchen über den Verbleib der vier Studentinnen zu helfen, aber das war’s. Es war absolut nichts Romantisches oder Erotisches zwischen ihnen. Und das sollte auch so bleiben.



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