Afrika, Meine Passion by Corinne Hofmann

Afrika, Meine Passion by Corinne Hofmann

Autor:Corinne Hofmann [Hofmann, Corinne]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783940666291
Herausgeber: A1 Verlag
veröffentlicht: 2012-04-29T22:00:00+00:00


Die Menschen in Kaputiei Town wissen nicht, dass wir sie fünf Monate später noch einmal besuchen kommen. Wir wollen sie überraschen und ich hoffe, dass ich zumindest Claris und Jane wiedersehe. Unser Wagen hält vor Claris’ Shop und hinterlässt in dieser trockenen Gegend eine riesige Staubwolke. Alles wirkt ruhig und fast wie ausgestorben. Doch unser Auftauchen scheint bald Neugier zu wecken, und so langsam schlendern einige Bewohner heran, die ich alle nicht kenne. In Claris’ Shop treffe ich auf einen ihrer Söhne. Sofort wird telefoniert und gleich darauf kommt Claris aus ihrem Haus auf uns zugelaufen. Mit weit ausgestreckten Armen und einem breiten Grinsen auf ihrem rundlichen Gesicht ruft sie: »Nein, Corinne, du bist wirklich wieder zu uns gekommen? God bless you!« Sie umarmt mich wie eine wiedergefundene Tochter. Es ist eine ehrliche Freude, die sehr berührt. Diese Menschen sind so dankbar für ihr gewonnenes Glück und wollen alle daran teilhaben lassen.

»Klaus, Corinne, my friends, kommt, wir gehen in mein Haus und trinken Tee.« Claris schickt einen Jungen zu Jane, die kurz danach hereingestürmt kommt. Dieses Mal trägt sie eine prächtige Haarfrisur, anscheinend mit einem Haarteil kombiniert. Auch ihre Augen strahlen, als sie Klaus und mich sieht. Es wird umarmt und geküsst und sofort werde ich gefragt: »Corinne, wo ist deine Samburu-Tochter? Warum hast du sie nicht mitgebracht?«

Ich erzähle, dass wir bei ihrem Vater waren und sie nun leider wieder in die Schweiz zurückmusste. Diese Nachricht stößt auf lebhaftes Interesse und sie wollen alles ganz genau wissen. Während Claris ihr Sonntagsgeschirr auf wunderschönen Tischsets ausbreitet, kommt noch eine Nachbarin dazu, die von uns gehört hat. Ich zeige Fotos vom Besuch bei meiner Familie in Barsaloi, die sich noch auf meiner Kamera befinden. Es wird Tee mit Biskuits gereicht und gelacht und geschnattert. Man fühlt sich wie in einer Großfamilie, zumal auch Janes Kinder auftauchen, die gerade Ferien haben. Natürlich fragen sie, wie weit ich ihre Geschichten schon geschrieben habe, und können es kaum erwarten, sich auf einem Foto in einem richtigen Buch zu entdecken.

Unser Überraschungsbesuch ist geglückt und stimmt alle fröhlich. Nichts erinnert an die harten Zeiten, die diese Frauen jahrelang auf der Straße ertragen mussten. Ich erfahre, dass ihre Stadt langsam wächst. Es seien wieder drei Familien dazugekommen, alleinstehende Frauen mit zahlreichen Kindern, ehemalige Prostituierte oder Bettlerinnen. Das alles erscheint mir wie ein Märchen – ein afrikanisches Wunder eben. Dahinter steckt allerdings sehr viel Disziplin, harte Arbeit, ein starker Überlebenswille und ein tiefer Glaube an Gott.

Beim überschwänglichen Verabschieden bin ich mir sicher: Diese Frauen werde ich nie mehr vergessen, denn sie haben auch mir viel Kraft geschenkt und gezeigt, dass nichts unmöglich ist.



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