Zodiac by Robert Graysmith

Zodiac by Robert Graysmith

Autor:Robert Graysmith [Graysmith, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-03-25T16:00:00+00:00


Auf der Karte an Avery standen außerdem die Worte: »PEEK-A-BOO - YOU ARE DOOMED!« (»Guck-Guck - Du bist dran«) und »4-TEEN«. Er wollte auf diese Weise entweder damit prahlen, dass er bereits sein vierzehntes Opfer erledigt hatte, oder Avery drohen, dass er der Nächste sein würde.

Der Chronicle brachte die Geschichte zu Halloween auf der Titelseite, und sie erregte weltweit Aufmerksamkeit. Die Stadtredaktion war voll mit Fernsehkameras, und es war zur Abwechslung einmal der schlaksige Avery, der von den Medien interviewt wurde.

Es kam eine Fülle von Hinweisen herein, was natürlich ganz im Sinne der Polizei war. Als ihn die Reporter fragten, ob er wegen der Morddrohung auf der Karte beunruhigt sei, meinte Avery, dass man wohl nicht jedes Wort, das da stand, hundertprozentig ernst nehmen müsse.

Als ehemaliger Kriegsberichterstatter in Vietnam und lizensierter Privatdetektiv konnte Avery sehr gut auf sich aufpassen. Doch Chief Nelder wollte dennoch kein Risiko eingehen; er erteilte ihm die Erlaubnis, einen Revolver Kaliber 38 zu tragen, und ließ ihn auf dem Schießstand der Polizei damit üben.

»Chronicle-Journalist Paul Avery lebt gefährlich«, schrieb Herb Caen. »Seine ausführlichen Berichte über die Taten des Zodiac-Killers haben ihm eine ganz persönliche Botschaft von Zodiac eingebracht, versehen mit der Drohung ›Du bist dran‹. Als Folge davon tragen nun mehrere Mitarbeiter des Chronicle - einschließlich Avery selbst - Buttons mit der Aufschrift ›Ich bin nicht Paul Avery‹. Inzwischen hat Avery um ein persönliches Nummernschild mit der Aufschrift ›Zodiac‹ angesucht, und das ist wohl nicht die klügste Maßnahme aller Zeiten …«

»Es sieht so aus, als wäre Zodiac sauer wegen ein paar Dingen, die ich über ihn geschrieben habe«, sagte Avery.

Als Reaktion auf eine Geschichte, die über Nachrichtendienste verschickt wurde über die Morddrohung an Avery bekam der Chronicle einen anonymen Brief aus Südkalifornien. Der Schreiber äußerte darin die Vermutung, dass Zodiac seine Mordserie bereits in Riverside, Kalifornien, begonnen haben könnte. Er führte weiter aus, dass er mit seiner Theorie zur Polizei von Riverside gegangen wäre, wo man ihn jedoch nicht ernst genommen habe. Er bat nun Avery, sich mit dieser Möglichkeit zu beschäftigen:

Bitte geben Sie den Inhalt dieses Briefes an den Ermittlungsbeamten weiter, der für den Zodiac-Fall zuständig ist.

Ich hoffe, diese Information hilft Ihnen weiter, da wir ja alle den Fall gern so schnell wie möglich geklärt sehen würden. Ich selbst ziehe es vor, anonym zu bleiben, und ich bin überzeugt, Sie verstehen auch, warum!

Vor einigen Jahren wurde in Riverside, Kalifornien, ein junges Mädchen ermordet; der Mord wurde, wenn ich mich recht erinnere, am Halloween-Abend verübt! Ich könnte noch so manches über die Parallelen zwischen diesem Mord und den Zodiac-Verbrechen schreiben, aber die Polizei scheint das bisher leider nicht so zu sehen. Ich finde, dass sich die Ermittler angesichts der Faktenlage, falls sie es nicht ohnehin schon getan haben, etwas näher mit dem »Riverside-Fall« beschäftigen sollten …

In beiden Fällen gab es Briefe an Zeitungen, und auch die Handschrift zeigt große Ähnlichkeiten. Rufen Sie Captain Cross an, der weiß, wovon ich rede.

Mr. Avery, ich werde Sie demnächst einmal anrufen, aber bitte sehen Sie sich diesen Fall einmal näher an.



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