Warrior Cats 7-5 - Ort ohne Sterne by Hunter Erin

Autor:Hunter, Erin
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Clans, Katzen, Krieger, Prophezeiung, Tierfantasy
ISBN: 978-3-407-75655-8
Herausgeber: Beltz & Gelberg
veröffentlicht: 2021-12-26T22:00:00+00:00

13. KAPITEL

Wurzelquell stürzte sich noch tiefer in den Mondsee, um Maulbeerglanz’ Klammergriff an seinem Genick abzuschütteln. Wasser strömte ihm in Mund und Ohren und er musste würgen.

Ich ertrinke!

Er war von Todesangst erfüllt, wie eine Fliege in einem Spinnennetz, und nahm kaum wahr, wie Maulbeerglanz ihn durch einen dunklen Tunnel am Grund des Sees zog. Hier konnte er wieder atmen, aber die Luft war irgendwie anders, düsterer und alles um ihn herum wirkte verschwommen und unscharf. Schließlich spürte er, dass er nicht mehr im Wasser trieb, seine Füße gaben unter ihm nach und er sackte am Fuß eines knorrigen Baums zu Boden.

Nach einer Weile merkte er, dass Maulbeerglanz neben ihm saß und wartete, bis er wieder zu sich kam. Er stemmte sich auf die Pfoten und schaute sich um. Endlich begriff er, was passiert war.

»Bin ich im Wald der Finsternis?«, fragte er.

Maulbeerglanz nickte. »Tut mir leid.« Ihre Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt.

»Was ist mit deinen Augen?«, fragte Wurzelquell.

»Nichts Schlimmes«, meinte Maulbeerglanz. »Aber das Licht ist hier so düster, dass ich Probleme habe zu sehen. Der Nebel brennt in meinen Augen.«

Wurzelquell blinzelte und wunderte sich, dass er ganz normal sehen konnte, nachdem er sich an das seltsame Licht gewöhnt hatte. Aber das mochte auch daran liegen, dass er noch am Leben war. Bei dem Gedanken überkam ihn ein erleichtertes Kribbeln, das jedoch schnell von Sorge und Furcht verdrängt wurde.

»Jedenfalls«, fuhr die Heilerkatze nun etwas munterer fort, »wollte ich dir keine Angst machen, aber es war die einzige Möglichkeit, dich hierherzuholen. Du bist die einzige lebende Katze, mit der ich in Verbindung treten kann, und auch wenn ich jetzt tot bin, bleibe ich für immer eine FlussClan-Katze und stehe auf der Seite der Clans. Ich habe Dinge erfahren, die helfen können, die Clans zu retten, und dazu brauche ich deine Hilfe. Verstehst du?«

»Natürlich. Ich tue alles, um die Clans zu retten«, versicherte Wurzelquell mit einem hoffnungsvollen Kribbeln in den Pfoten. »Sag mir alles, was du herausgefunden hast.«

»Das werde ich«, versprach Maulbeerglanz und stand auf. »Aber zuerst müssen wir Aschenpelz finden. Komm mit!«

Wurzelquell sprang auf und folgte der Heilerkatze mit einem unbehaglichen Gefühl im Bauch durch den kahlen Wald und das tote Unterholz. Über allem hing ein widerlicher Gestank, der sich auf seine Zunge legte und Übelkeit in ihm hervorrief.

Fieberhaft überlegte er, was es für ihn bedeutete, hier zu sein. Ich bin doch noch am Leben, oder? Seine Pfoten kribbelten besorgt. Ich werde doch wieder zurück zu den Clans gehen können … und zu Stachelfrost? Es fiel ihm schwer, seine Ängste zu verdrängen und sich auf die Mission zu konzentrieren.

»Hast du Schattenhelle gesehen?«, fragte er Maulbeerglanz.

Die Heilerkatze schüttelte den Kopf. »Wieso? Hätte ich ihn treffen sollen? Geht es ihm gut?«

»Ich hoffe es«, erwiderte Wurzelquell. »Das ist eine lange Geschichte. Er hat sich letzte Nacht hierhergeträumt; er müsste also irgendwo in der Nähe sein.«

Ich frage mich, was mit ihm passiert ist. Hat er das Gleiche herausgefunden wie Maulbeerglanz?

Die tote FlussClan-Katze tappte vorsichtig durch den Wald, ihre zusammengekniffenen Augen suchten die modrigen Farnbüschel und welken Brombeersträucher nach einer Spur von Aschenpelz ab.

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