Veni vidi Gucci by Maria Beaumont

Veni vidi Gucci by Maria Beaumont

Autor:Maria Beaumont
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 978-3-8387-0034-2
Herausgeber: Verlagsgruppe Luebbe GmbH Co KG
veröffentlicht: 2009-06-14T16:00:00+00:00


Ich bügle Hemden. Und ich habe eine furchtbare Wut. Auf mich selbst. Warum habe ich dieses Gespräch mit Richard nicht genutzt und ihm gezeigt, dass ich mich in der Zwischenzeit geändert habe? Warum habe ich ihm nicht von der AREI und meinen Anrufen bei Isabel und Chris Sergeant erzählt? Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ich das morgen nachholen kann, wenn Richard zu uns kommt. Wo ihn ein Stapel frisch gebügelter Hemden erwartet. Ich habe sogar extra noch Bügelhilfe-Spray besorgt – zum ersten Mal in meinem Leben.

Ob die Gucci-Schönheit ebenfalls seine Hemden wäscht? Oder sogar bügelt? Natürlich nicht. Wer hat schon jemals von einer Geliebten gehört, die ihre Zeit damit verschwendet, sich um die Wäsche ihres Lovers zu kümmern? Gut, der Umstand, dass die Geliebte ihre Zeit eben nicht mit Hausarbeit verschwendet, ist ja mit ein Grund, dass Richard eine hat, aber darum geht es nicht. Richard kann es von mir aus den ganzen Tag mit seiner Geliebten treiben, aber was zieht er hinterher an?

Ganz richtig.

Ha! Das ist schon mal ein Punkt für mich.

Großartig. Jetzt fühle ich mich besser. Und nachdem ich nun auch das letzte Hemd gebügelt habe, ist es höchste Zeit, mich wieder um das Wesentliche zu kümmern und Ron anzurufen. Höchste Zeit, aus Thomas einen Fußballstar zu machen.

Doch als ich nach dem Telefon greife, klingelt es erneut.

»Hallo, Süße, ich bin wieder zurück«, meldet sich Sureya. »Hast du mich vermisst?«

»Selbstverständlich habe ich dich vermisst«, erwidere ich mit so viel Warmherzigkeit, wie ich im Moment aufbringen kann, weil es der Wahrheit entspricht. Gut, eigentlich muss ich diesen Ron anrufen, aber der kann auch noch ein bisschen länger warten. Auf die paar Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an ...

»Und, was habe ich verpasst?«, fragt Sureya.

Gott, wo soll ich anfangen? Damit, dass mein Mann mich verlassen hat? Oder mit Gottfrieds Anschuldigung, wir seien ausländer feindlich? Oder damit, dass ich nicht in der Lage bin, mich richtig um meine Kinder zu kümmern, geschweige denn um mich selbst? »Ach, eigentlich nichts«, entgegne ich, wieder in mein altes Ich zurückfallend. »Das Übliche, nur langweiliges Zeug. Und, gibt es bei dir was Neues?«

»Oh, eigentlich auch nicht«, erwidert Sureya, aber sie klingt dabei irgendwie seltsam. »Bis auf ... diese eine Sache. Du weißt ja, ich wollte mit dir reden, bevor wir zu Michaels Eltern gefahren sind. Das war auch der Grund für unseren Besuch dort ... Ich bin schwanger, Fran.«

Ich stoße einen lauten Jubelschrei aus. Ich kann nicht anders. »Wahnsinn! Großartig! Fantastisch! Ich glaube es nicht, meine beiden besten Freundinnen sind gleichzeitig schwanger!« Kaum sind die Worte heraus, schlage ich entsetzt die Hand vor den Mund.

Ich musste Summer mit der Hand auf dem Herzen schwören, dass ich selbst unter Androhung der Todesstrafe keiner Menschenseele von ihrer Schwangerschaft erzähle. Und Sureya musste mir nicht einmal den Arm verdrehen, damit ich alles ausplaudere. Himmel, wieder etwas, womit ich mein Gewissen quälen kann.

»Meinst du etwa Summer?« Sureya klingt ziemlich verwirrt, was nicht weiter verwunderlich ist.

»Ja«, entgegne ich, »aber Summer ... Weißt du, ich habe ihr geschworen, es niemandem zu sagen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.