Tagebuch eines Vampirs 06. Seelen der Finsternis by Lisa J. Smith

Tagebuch eines Vampirs 06. Seelen der Finsternis by Lisa J. Smith

Autor:Lisa J. Smith [Smith, Lisa J.]
Die sprache: eng
Format: epub
ISBN: 9783570307038
Herausgeber: Bertelsmann Verlag
veröffentlicht: 2010-10-14T22:00:00+00:00


Kapitel Einundzwanzig

Tumult brach aus. Elena riss den Kopf hoch, verwirrt angesichts der Frage, ob sie noch länger die reuige Sklavin spielen sollte. Die Anführer der Gemeinschaft redeten durcheinander, zeigten mit dem Finger, warfen den Kopf hoch. Damon hatte den Paten gepackt, der seine Rolle bei der Zeremonie für abgeschlossen zu halten schien.

Die bereits alkoholisierte Menge johlte und jubelte. Es sah aus, als würde es einen weiteren Kampf geben; diesmal zwischen Damon und den Männern des Paten, vor allem mit dem Mann namens Clewd.

Elena schwirrte der Kopf. Sie konnte nur bruchstückhafte Sätze auffangen.

»… nur sechs Hiebe, und Ihr habt mir versprochen, dass ich sie ihr verabreiche …«, rief Damon.

»… Denkt Ihr wirklich, dass diese kleinen Kriecher die Wahrheit sagen?«, rief ein anderer Mann zurück.

Ja, ist nicht genau das auch der Pate?, dachte Elena erschrocken. Nur ein größerer, erschreckenderer und zweifellos effizienterer Kriecher, der wiederum einem anderen, noch höhergestellten Rede und Antwort schuldete, und wurde sein Geist nicht auch noch von Haschischrauch umwölkt? Dann zog sie hastig den Kopf ein, als der dicke Mann in ihre Richtung schaute.

Sie konnte Damon wieder hören, diesmal übertönte er das Getöse. Er hielt den Paten immer noch mit einer Hand gepackt. »Ich hatte geglaubt, dass es selbst hier so etwas wie Ehre gäbe, wenn eine Vereinbarung getroffen wurde.« Seine Stimme machte klar, dass er Verhandlungen nicht länger für möglich hielt und dass er im Begriff stand anzugreifen. Elena verkrampfte sich entsetzt. Sie hatte noch nie eine so offene Drohung in seiner Stimme gehört.

»Wartet.« Der Pate sprach in seinem gewohnt nachlässigen Tonfall, doch das Stimmenwirrwarr erstarb. Der dicke Mann, der jetzt Damons Hand von seinem Arm entfernte, wandte sich wieder zu Elena um.

»Ich werde auf die Handlung meines Neffens Clewd verzichten. Diarmund, oder wer immer Ihr seid, es steht Euch frei, Eure eigene Sklavin mit Euren eigenen Werkzeugen zu bestrafen.«

Plötzlich klopfte sich der alte Mann das Gold aus dem Bart und richtete das Wort überraschenderweise direkt an Elena. Seine Augen waren uralt, müde und gleichzeitig erstaunlich scharf. »Clewd ist ein Meister des Auspeitschens, musst du wissen. Er hat eine eigene Technik entwickelt. Er nennt sie die Technik der Katzenschnurrhaare und ein einziger Schlag reißt die Haut vom Hals bis zur Hüfte auf. Die meisten Männer sterben an zehn Hieben. Aber ich fürchte, heute wird er enttäuscht werden.« Dann entblößte der Pate überraschend weiße, gleichmäßige Zähne und lächelte. Er hielt ihr die Schale mit den goldenen Süßigkeiten hin, von denen er gegessen hatte. »Du kannst geradeso gut vor deiner Disziplinierung davon kosten. Greif zu.«

Elena, die Angst hatte, eine der Leckereien zu probieren, und Angst, es nicht zu tun, nahm schließlich eines der unregelmäßig geformten Stücke und steckte es sich in den Mund. Ihre Zähne knirschten angenehm. Ein halber Walnusskern! Das waren also die mysteriösen Süßigkeiten. Ein köstlicher, halber Walnusskern, der in eine Art süßen Zitronensirup getaucht war, mit Stückchen scharfen Pfeffers oder etwas Ähnlichem, und allesamt mit essbarem Gold umhüllt. Ambrosia!

Der Pate richtete nun das Wort wieder an Damon: »Führt Eure Strafe selbst aus, Junge. Aber versäumt es nicht, dem Mädchen beizubringen, wie es seine Gedanken für sich behalten kann.



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