Seelenkuss Roman by Sharon Ashwood

Seelenkuss  Roman by Sharon Ashwood

Autor:Sharon Ashwood
Die sprache: de
Format: mobi, epub
ISBN: 9783426412695
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 2011-05-01T22:00:00+00:00


13

Dämonenschleim war giftig, ausnahmslos. Ashe stand der Sinn danach, einen Eimer voll davon einzufangen und ihn dem Anwalt über den Kopf zu kippen.

Sie mussten auf die schleimbeschichteten Metallstufen steigen und sie hinunterschlittern, so gut sie konnten, ohne sich das Genick zu brechen. Der Ausgang im zweiten Stock war zu hoch gewesen, um zu springen, und außerdem hatten sie nicht die Muße gehabt, eines der anderen Fenster aufzubrechen, die sämtlich mit Farbe zugekleistert waren.

Was bedeutete, dass sie reichlich giftigen Schleim abbekamen. Unten rannten sie direkt zur nächsten Tankstelle und ließen sich mit dem Wasserstrahl absprühen. Das dürfte ihnen das Leben gerettet haben. Für ihre Kleidung hingegen war es da längst zu spät. Selbst saubergesprüht stank sie nach vergammelten Hamburgern.

Um das Elend noch zu toppen, waren dichte Wolken aufgezogen, und bis sie den Wagen erreichten, goss es in Strömen, so dass die Autositze durchnässt wurden.

Ashe fehlte die Zeit, sich vor ihrem Termin mit Bannerman und dem Anwalt ihrer Schwiegereltern umzuziehen. Stinkend wie ein Schweinekadaver und high vom Adrenalin, war sie sowieso nicht in der Stimmung für Pumps und Perlenkettchen. Eher fühlte sie sich wie Bruce Willis in Stirb langsam und wollte dringend auf irgendetwas oder irgendjemanden eindreschen.

Unterwegs erledigte sie zwei Anrufe. Als Erstes telefonierte sie mit Holly, um ihr zu erzählen, dass der Buchladen von einem Dämon besessen war und sie ohne magische Verstärkung nichts tun konnte. Holly sagte, sie würde sofort ein Team zusammentrommeln, das sich um den Dämon kümmerte. Bis dahin wollte sie Höllenhunde hinschicken, damit sie die Leute von dem Laden fernhielten.

Der zweite Anruf war ein Ferngespräch mit einem Hacker, den Ashe gelegentlich einspannte: ein Kerl irgendwo im Süden, der von einem Wohnwagen aus arbeitete. Ins Grundbuchamt zu gelangen und herauszufinden, wer was an wen verkauft hatte, war eine Sache von Minuten. Er bestätigte ihr, was Ashe bereits vermutet hatte: Bannerman hatte den Buchladenverkauf geregelt, als der Besitz des alten Mr. Cowan aufgelöst wurde. Falls es sich bei dem guten alten Tony und dem Dämon um ein und denselben handelte, musste Bannerman es gewusst haben. Natürlich konnten Dämonen eine Weile als Menschen durchgehen, doch über kurz oder lang zeigte sich ihr wahres Wesen. Warum also hatte er Ashe beauftragt, den Dämon zu suchen, der seine Wände verschleimte, wenn er schon wusste, wer dahintersteckte? Wieso hatte er sie nicht einfach gebeten, ihn zu vernichten? Das alles ergab überhaupt keinen Sinn.

Erstaunlicherweise trafen sie nur fünf Minuten verspätet vor der Anwaltskanzlei ein. Ashe knallte die Saturn-Tür zu und marschierte zum Vordereingang des Wolkenkratzers.

Reynard holte sie mit wenigen großen Schritten ein. Seine Miene war streng, der Mund zu einer schmalen Linie verkniffen. »Ich weiß, dass deine Zeit eine andere ist als meine, aber ich stelle fest, dass sich manches nicht sehr verändert hat.«

»Und das heißt?«

»Gewaltandrohungen sind sinnlos«, erklärte er, während seine grauen Augen sie besorgt ansahen. »Anwälte wehren sich mit Prozessen und Richtern.«

Ashe biss die Zähne zusammen. »Wer sagt, dass ich ihm drohen will? Drohungen dienen bloß als Aufwärmübung.« Sie preschte durch die Tür ins Foyer, wo sie eine Wasserspur hinterließ. »Ich fasse nicht, dass ich diesen Idioten engagiert habe!«

Reynard packte ihren Arm.



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