Sarah Spielmann 02 - Blutmoor by Ehrenberger Thomas

Sarah Spielmann 02 - Blutmoor by Ehrenberger Thomas

Autor:Ehrenberger, Thomas [Ehrenberger, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: #subject#
ISBN: 9783958199354
Herausgeber: Midnight
veröffentlicht: 2018-02-04T23:00:00+00:00


In der Zelle

Amelia wachte auf, weil es in ihrer rechten Hand immer stärker zu pochen begann. Dann gesellten sich schlimme Schmerzen hinzu. Sie hatte noch nie in ihrem Leben etwas Derartiges gefühlt. Das Licht brannte und sie öffnete vorsichtig ihre Augen. In ihrem Kopf spielten sich allerlei Gedanken ab. Genau genommen wusste sie, was ihr dieser Mistkerl angetan hatte. Doch sie hoffte, dass es nur ein Traum gewesen war, und wenn sie nicht hinsah, dann wäre der Finger noch da. Trotzdem zwang sie sich dazu und blickte ihre Hand an. Ein dicker Verband war darum gewickelt, aber es kam Blut durch. In ihrer Zelle war wieder etwas Essen und Wasser in kleinen Flaschen zurückgelassen worden. Diesmal lag eine Schachtel daneben, die bei näherer Untersuchung Pillen enthielt. Waren es Schmerzmittel? Eine Tablette glaubte Amelia zu kennen und sie ordnete sie unter Schmerzbehandlung ein. Was ihr in diesem Augenblick egal war. Das Stechen und Pochen in ihrer Wunde wurde allmählich unerträglich. Sie nahm sich das einzige ihr halbwegs bekannte Medikament und spülte es mit Wasser hinunter. Insgeheim hoffte sie, wieder betäubt zu werden. Alles war besser als dieser Schmerz.

Doch es war nicht ihr einziges Problem. Das Halsband, das ihr zwischenzeitlich abgenommen worden war, hatte sie nun wieder angelegt bekommen. Es scheuerte ihre Haut auf und verursachte blutende Wunden. Durch das Gewicht des Bandes und der Kette wurde ihr Hals langsam steif. Damit war auch ihr Fluchtgedanke dahin. Das dicke Vorhängeschloss konnte sie unmöglich entfernen und die Kette selbst war so dick wie ihr kleiner Finger. Dieser Vergleich machte ihr sofort wieder den schmerzhaften Verlust klar. Selbst wenn sie diesen Wahnsinn überleben würde, ihre Hand wäre für immer entstellt. Es würde noch einige Zeit dauern, bis die Wirkung des Schmerzmittels einsetzen würde. Amelia richtete sich auf und hämmerte gegen die Türe. Eigentlich wusste sie, dass es hoffnungslos war, aber was sollte sie sonst tun. Natürlich war sie fest eingeschlossen und der Versuch brachte ihr lediglich deutliche Schmerzen in ihrer lädierten Hand. Ihre Gedanken kreisten um ihren Vater. Wer, wenn nicht der Innenminister persönlich, sollte sie aus dieser Lage retten?

Es war totenstill in ihrem Verlies. Dem Vorrat nach zu deuten war ihr Entführer wieder für einige Zeit verschwunden. Diesmal hatte er sich dazu entschlossen das Licht brennen zu lassen. Auch wenn die Lampen sehr grell waren, war dies immer noch besser als die absolute Dunkelheit. Es machte ihr weniger Angst und manchmal schöpfte sie sogar einen Hauch Hoffnung.



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