Safari des Lebens (B00HI0KRDA) by John Strelecky

Safari des Lebens (B00HI0KRDA) by John Strelecky

Autor:John Strelecky [Strelecky, John]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-12-23T05:00:00+00:00


17

Ein paar Tage, nachdem wir die Nashörner gesehen hatten, sagte Ma Ma Gombe zu mir: »Du bist heute Morgen sehr still, junger Jack.«

»Ich habe nachgedacht«, antwortete ich. »Ich überlege, was ich tun werde, wenn ich wieder in die Realität zurückkehre. Ich habe die Monate hier mehr als alles andere in meinem Leben genossen. Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, wieder zurückzukehren.«

Wir gingen gerade durch einen dicht mit Gestrüpp bewachsenen Palmenhain. Ma Ma Gombe wendete sich mir zu. »Drücke deine Hand fest gegen diesen Baum, junger Jack.«

Ich betrachtete den Baum, auf den sie zeigte. Es war eine Palmenart, die ich in Afrika zum ersten Mal gesehen hatte. Der ganze Stamm war mit zehn Zentimeter langen Dornen besetzt.

Ma Ma Gombe sah, dass ich zögerte. »Drücke deine Hand gegen die Palme, junger Jack. Oder besser noch, umarme den Baum. Umarme ihn, so fest du kannst!«

Ich berührte die Dornen mit der Hand. Sie waren sehr hart.

»Ma Ma Gombe, ich kann den Baum nicht umarmen. Er hat tausend Dornen. Wenn ich ihn umarme, wird mein Körper aufgespießt.«

»Das kann nicht sein«, antwortete sie und forderte mich mit einer Handbewegung erneut auf, den Baum zu umarmen.

Ich berührte die Dornen an einer anderen Stelle des Baums. Sie waren ebenfalls hart und spitz.

»Ma Ma Gombe, der ganze Baum ist von Dornen übersät. Ich kann ihn nicht umarmen.«

»Du hast mir gerade erzählt, dass du darüber nachdenkst, was du tun sollst, wenn du in die Realität zurückkehrst«, sagte Ma Ma Gombe. »Wenn dies hier nicht die Realität ist, dann müsstest du in der Lage sein, den Baum zu umarmen. Wenn dies nicht die Wirklichkeit ist, dann gibt es keine Dornen, die dich stechen könnten.«

Ich sah sie verwirrt an.

»Du solltest sehr vorsichtig sein, junger Jack. Unsere Worte können unserem Geist vermitteln, was er glauben soll. Und wenn wir oft genug die gleichen Worte sagen, denkt sogar unsere Seele irgendwann, dass sie stimmen.

Sind diese Bäume nicht real?«, fragte sie. »Waren die Nashörner und der Leopard, die wir vor ein paar Tagen gesehen haben, nicht real? Bin ich nicht real?

Wenn du behauptest, etwas anderes sei real, dies hier aber nicht, dann vermittelst du deiner Seele, dass du dies hier nicht haben kannst, dass du es nicht verdient hast.

Zu viele Menschen glauben, das, worauf sie ihre Zeit verwenden, sei realer als das, womit sie ihre Zeit gerne verbringen würden.«

»Aber dies ist nicht meine Lebenswirklichkeit, Ma Ma Gombe«, protestierte ich.

»Soll ich dich erneut dazu auffordern, den Baum zu umarmen?«, fragte sie mich.

»Nein«, antwortete ich.

»Dies ist deine Realität, junger Jack. Genau hier, genau jetzt ist alles real. Dies ist deine Realität. Wenn du nie zurückkehren würdest, würde die Art von Leben, das du bisher geführt hast, dann noch existieren?«

»Ja«, antwortete ich trotzig. »Nicht für mich, aber für all die anderen, die genau so leben.«

»Und du würdest hier in keiner sehr realen Welt leben, während das andere Leben dort aber durchaus existiert?«, fragte sie.

»Genau.«

Ma Ma Gombe lachte.

»Was ist?«, fragte ich sie.

»Während du behauptest, dass dies hier nicht deine Realität sein kann, weil sie nicht deiner Wirklichkeit



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