One More Promise by Vi Keeland & Penelope Ward

One More Promise by Vi Keeland & Penelope Ward

Autor:Vi Keeland & Penelope Ward
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: LYX.digital
veröffentlicht: 2019-02-07T00:00:00+00:00


16

GRAHAM

Es war, als würde mir Soraya allmählich entgleiten. Sie sagte, sie wolle Zeit mit ihren Freunden verbringen, doch ich wusste, das war nur eine Ausrede. Ausgemachter Schwachsinn. Das Schlimmste aber war, dass ich es ihr nicht einmal verübeln konnte. Man stelle sich einmal vor, die Situation wäre umgekehrt. Wie würde ich reagieren, wenn sie das Kind eines anderen Mannes zur Welt gebracht hätte? Allein bei der Vorstellung wurde mir übel. Der Gedanke war mir unerträglich, ich wollte sie ganz allein für mich.

Die ganze Woche war wie ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen gab. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass alles wieder so wäre wie vor der Totenwache. Leicht und unbeschwert.

Obwohl ich in Arbeit versank, konnte ich nicht aufhören, an die beiden Frauen in meinem Leben zu denken: Soraya und Chloe.

Falls sie wirklich meine Tochter wäre, war ich ihr so vieles schuldig. Immerhin war das alles nicht ihre Schuld.

Nicht so voreilig, junger Mann.

Ich brauchte dringend einen Vaterschaftstest. Ein Teil von mir würde es erst glauben, wenn ich es schwarz auf weiß hatte. Ehe nicht zweifelsfrei bewiesen war, dass sie meine Tochter war, durfte ich die Sache nicht zu nahe an mich heranlassen.

Die Stimme meiner Sekretärin riss mich aus meinen Gedanken. »Ms Moreau ist hier.«

Mein Uhrenarmband klickte, als ich es drehte. Ich holte tief Luft. »Schicken Sie sie herein.«

Die Tür öffnete sich, und Genevieve stolzierte in mein Büro, als gehörte es ihr. Es gab eine Zeit, da das praktisch der Fall gewesen war. Liam, sie und ich hatten früher genau in diesem Büro bis in die frühen Morgenstunden an Strategien getüftelt. Genevieve hatte mir unzählige Male unter eben diesem Schreibtisch einen geblasen, vor dem sie nun mit übereinandergeschlagenen Beinen saß. Es war, als sei es erst gestern gewesen, bis auf die Tatsache, dass meine frühere Liebe zu ihr in etwas umgeschlagen war, das sich wie Hass anfühlte.

Sie stellte eine weiße Schachtel auf meinem Schreibtisch ab. »Ich habe dir deinen Lieblingscupcake aus dem Magnolia mitgebracht. Erdnussbutter. Ich erinnere mich noch, wie …«

»Verflucht! Hör mir auf mit deinem Cupcake!«, schleuderte ich ihr entgegen. »Ist sie meine Tochter?«

So viel zum Thema allmählicher Einstieg in ein Gespräch.

Ihre Augen weiteten sich. »Was?«

»Du hast mich gehört. Chloe. Ist sie meine Tochter?«

Sie wirkte geschockt, während ihre Wangen rot anliefen. Wie hatte sie dieses Gespräch nicht kommen sehen?

Als sie nichts erwiderte, fuhr ich fort: »Wieso schaust du so überrascht, Genevieve? Hast du wirklich gedacht, ich würde dir nicht diese Frage stellen, nachdem ich sie bei der Totenwache gesehen habe?«

»Ich weiß es nicht, Graham.«

»Was meinst du mit: Du weißt es nicht?«

»Ich habe mich fünf Jahre lang vor diesem Moment gefürchtet. Und ich habe keine Ahnung, wie ich dir meine Gründe verständlich machen kann.«

»Tja … ich habe den ganzen Tag Zeit. Dann schieß mal los.« Als sie weiterhin schwieg, ergriff ich erneut das Wort. »Also gut, dann fange ich einfach mal an. Du hast mit Liam und mir parallel geschlafen, richtig?«

»Ja.«

»Wie viel Zeit war seit unserem letzten Geschlechtsverkehr vergangen, als du bemerkt hast, dass du schwanger bist?«

»Ein Monat.«

»Und im wievielten Monat warst du?«

»Im zweiten.



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