Mond der Unsterblichkeit by Meyer Elke

Mond der Unsterblichkeit by Meyer Elke

Autor:Meyer, Elke [Meyer, Elke]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 386443243X
Google: bqKrPwAACAAJ
Barnesnoble:
Goodreads: 7099965
Herausgeber: Sieben-Verlag
veröffentlicht: 2009-06-21T22:00:00+00:00


20.

Aidan befand sich auf dem Weg zum Parkplatz, als er eilige Schritte hinter sich hörte.

„Aidan, bitte warte!“

Er drehte sich um und schon lag Amber in seinen Armen. Ihre Augen schimmerten feucht, und sie zitterte am ganzen Körper. Sanft strich er ihr eine widerspenstige Strähne aus der Stirn. Dann senkten sich seine Lippen auf die ihren. Es fühlte sich so gut an. Gott, wie sehr hatte er dieses Gefühl vermisst, obwohl es nur wenige Stunden zurücklag. Seitdem überschatteten tragische Ereignisse ihr Leben, die eine Kluft zwischen ihnen entstehen ließen. Das war das Letzte, was er wollte. Ambers Lippen schmeckten salzig von ihren Tränen. Er konnte ihre Trauer körperlich spüren. Und das Schlimmste an der Sache war, dass er nicht nur glaubte, Vater trüge die Schuld an Sterns Tod, sondern auch er fühlte sich schuldig. Vielleicht hätten sie seinen Tod verhindern können.

Aidan spürte in dem Kuss ihre Verzweiflung. Sie klammerte sich an ihn, als wäre er ihr Rettungsring. Und das wollte er auch sein.

Amber schluchzte und presste sich an seinen Körper, der auf den ihren heftig reagierte. Er umfasste ihr Gesicht und blickte in ihre feuchten Augen.

„Komm, lass uns ein Stück spazieren gehen. Da kannst du mir alles sagen, was dich bedrückt.“

„Danke.“ Sie küsste ihn und fasste seine Hand.

Dann gingen sie hinunter zum Loch Gealach.

„Mom zieht sich zurück. Sie spricht nicht mit mir, sondern weint allein in ihrem Zimmer. Ich komme einfach nicht an sie ran. Was soll ich nur tun?“

„Lass ihr Zeit. Ich kann dich verstehen, du willst ihr zeigen, dass du für sie da bist. Aber das weiß sie bestimmt. Sie verkriecht sich jetzt erstmal vor Schmerz. Das musst du akzeptieren.“

„Das ist es nicht allein. Ich fürchte, sie könnte sich etwas antun. Sie ist so verzweifelt, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich könnte es nicht ertragen, sie auch noch zu verlieren.“

„Ich schätze deine Mutter nicht so ein. Sie ist eine starke Frau und wird wieder zu sich selbst finden. Zeig ihr, dass du immer für sie da bist, und sprich über deinen Schmerz. Ihr Leid ist auch dein Leid.“

Amber seufzte und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

Eine Weile liefen sie schweigend Hand in Hand den schmalen Pfad entlang, der Loch und Schloss verband, vorbei an einer weiträumigen, mit Heide überwucherten Fläche. Mitten hindurch führte ein Trampelpfad zu einer Eiche, deren Stamm nur von zwei Menschen mit ausgebreiteten Armen umfasst werden konnte.

Als sie darunter standen, sah Aidan durch die herbstliche Krone zum Himmel auf. „Dieser Ort ist etwas ganz Besonderes. Wann immer es mir schlecht geht, komme ich her und tanke Kraft. Hier fühle ich mich beschützt. Vielleicht spendet er dir auch Kraft.“ Er lächelte sie an.

„Ja, ich bin davon überzeugt, dass es Orte mit ganz besonderer Ausstrahlung gibt. Vielleicht auch solche, an denen man Energie tanken kann. Mir gefällt es hier.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.

Sanft umfasste er ihr Gesicht. „Wann immer du mich vermisst, meine süße Amber, an diesem Ort werde ich dir immer nahe sein. Meine Gedanken verweilen hier und deshalb bin ich hier.



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