Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser by Carola Dunn

Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser by Carola Dunn

Autor:Carola Dunn [Dunn, Carola]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2006-11-15T13:32:39+00:00


»Und es war nicht sehr wahrscheinlich, daß er auf einen guten Rat hört?«

»Er hat immer nur getan, was ihm gerade paßte.«

»Dann würde es Sie auch nicht weiter erstaunen«, legte ihm Alec nahe, »wenn er trotz Ihres Verbotes gestern abend doch im Bootshaus von Bulawayo Wache geschoben hätte?«

Lord DeLancey wurde plötzlich sehr mißtrauisch. »Ich

habe keinen Grund zur Annahme, daß er das getan hätte. Ist das«, er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen – »glauben Sie, daß er dort überfallen worden ist?«

»Möglicherweise. Sie bestätigen also, daß er vorhatte, die Nacht dort zu verbringen?«

»Ja. Er hat so etwas gesagt. Ich habe das aber nicht besonders ernst genommen. Basil hatte es gern gemütlich, und eine Nacht in einem Bootshaus paßt da kaum ins Bild.«

»Allerdings«, stimmte ihm Alec zu. »Vermutlich wußten Sie, warum er das Boot bewachen wollte. Waren Sie anwesend, als die Drohung gegen das Boot ausgesprochen wurde?«

»Ja. Genau in dem Moment, in dem ich meinen Bruder

überreden wollte zu gehen, schwor der Steuermann, er würde sich noch rächen. Aber er hat Basil gedroht. Das galt nicht dem Boot. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie Basil auf die Idee gekommen ist, der junge Mann könnte dem Boot einen Schaden zufügen. Ich hätte von ihm erwartet – also von Basil, meine ich –, daß er sich bald eines Besseren besinnt, denn sein Vorhaben bedeutete ja eine außerordentlich un-bequeme Nacht für ihn.«

»Als Sie zuletzt mit ihm sprachen, hatte er da immer noch vor, Wache zu schieben?«

»Als ich zuletzt mit ihm sprach, das war am …« DeLancey hielt inne und schluckte. Wahrscheinlich fiel ihm die Erinnerung an das letzte Gespräch mit seinem Bruder schwer. Er riß sich zusammen und setzte noch einmal an. »Sie meinen, als ich mit ihm telephoniert habe?«

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Alec spitzte die Ohren. »Wann war denn das?«

»Ach, gestern abend noch.«

»Um wieviel Uhr?«

»Ungefähr viertel vor elf. Ich spielte gerade Bridge. Als mir die Rolle des Strohmanns zufiel, hatte ich ja Zeit zum Nachdenken, und mir fiel ein, daß ich gar nicht sicher war, um wieviel Uhr das Rennen von Ambrose heute morgen stattfinden würde. Also habe ich ihn angerufen. Keiner von uns beiden hat seinen lächerlichen Plan auch nur erwähnt.«

»Wie klang er denn? Normal?«

»Seine Sprache war ein bißchen schleppend. Ich nahm

an, daß er schon den einen oder anderen Whisky getrunken hatte. Sie glauben doch nicht etwa, daß er da schon verletzt war?«

»Momentan habe ich gar keine Ahnung, Sir. Ist Ihr Bruder selbst ans Telephon gegangen?«

DeLancey warf ihm einen abfälligen Blick zu. »Natürlich hat ihn Lady Cheringhams Butler ans Telephon gebeten.«

»Haben Sie mitbekommen, ob sonst noch jemand zu der

Zeit im Haus unterwegs war?«

»Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich glaube, die Mannschaft geht während der Rennen relativ früh zu Bett, aber natürlich mußten vier von ihnen – fünf, wenn man den Steuermann dazuzählt – heute überhaupt nicht starten. War es der Steuermann?«

»Noch habe ich nicht genügend Informationen, um einen Verdacht begründen zu können, Sir. Soweit Sie das beurteilen können, hatte irgend jemand anderes noch einen Grund, Ihrem Bruder übelzuwollen?«

»Jede Menge Leute hatten das, würde ich sagen. Basil hatte eine verdammt spitze Zunge und hielt sie nie im Zaum.



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