Mimikresonanz by Dirk Eilert

Autor:Dirk Eilert [Eilert, Dirk]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Junfermann Verlag
veröffentlicht: 2013-09-19T04:00:00+00:00

Abbildung 9: Persönlichkeitstypen und deren Ausdrucksregeln

Damit die verschiedenen Ausdrucksregeln greifbar werden, lassen Sie uns eine Beispielsituation anschauen: Stellen Sie sich vor, Sie möchten jemandem ein Produkt, eine Dienstleistung oder auch eine Idee präsentieren.

Eine typische mimische Reaktion des Machers könnte hier das „Pokerface“ sein: Er sitzt einfach da, hört Ihnen zu und verzieht fast keine Miene. Wer diese Ausdrucksregel nicht kennt, den mag das sehr verunsichern. Sich diese Regel bewusst zu machen bedeutet, das Pokerface weniger mit der eigenen Präsentationsleistung als vielmehr mit der Persönlichkeit des Gegenübers in Zusammenhang zu bringen. Und das kann unheimlich erleichtern. Doch selbst wenn Sie das verstehen, brauchen Sie Selbstsicherheit, um damit gelassen umzugehen.

Der dem Macher im Schaubild diagonal gegenüberliegende Typ des Bewahrers wird hingegen viel nicken und lächeln, während er Ihnen zuhört. Dies fühlt sich zwar angenehmer an, bedeutet aber nicht, dass Ihr Gegenüber Ihnen mehr zustimmt als der Macher mit dem Pokerface. Er sendet diese Signale nämlich lediglich aufgrund seiner Darstellungsregeln. Hier müssen Sie sehr aufmerksam für Signale von Ablehnung und Widerstand sein, denn diese werden in der Regel abgeschwächt oder hinter einem sozialen Lächeln versteckt.

Auch der Denker wird, ähnlich wie der Macher, eher wenig Bewegung im Gesicht zeigen, verbunden mit Signalen von Aversion (wie zum Beispiel Naserümpfen), um Sie dann auf Probleme anzusprechen, die er erkannt hat.

Im Gesicht des Entertainers hingegen werden Sie echt erlebte Freude und auch soziales Lächeln beobachten. Im Verhältnis zu den anderen Persönlichkeitstypen wird er zwar mehr Signale von Interesse zeigen, es wird aber schwierig sein, dieses Interesse aufrechtzuerhalten, ist er doch, bedingt durch sein hohes Neugierde-Motiv, ständig auf der Suche nach neuen Reizen.

Mimikcode-Tipp für die Praxis:

Formulieren Sie in künftigen Gesprächen aus den nonverbalen Beobachtungen Ihrer Gesprächspartner eine zusammenfassende Ausdrucksregel: Welche Ausdrucksregel können Sie aus dem Gesamtbild des wahrgenommenen Emotionsausdrucks formulieren (zum Beispiel „Sei heiter und aufmunternd“)? Welche Emotionen werden am häufigsten gezeigt? Welche werden abgeschwächt oder welche versucht Ihr Gegenüber zu maskieren? Dies wird Ihnen helfen, Ihre Gesprächspartner auf Grundlage der vier Persönlichkeitsausprägungen erheblich leichter einzuschätzen, und Sie werden auf diese Weise noch empathischer kommunizieren und zielgerichteter mit den nonverbalen Signalen umgehen können.

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