Make it count - Gefühlsbeben Roman by Carrie Price

Make it count - Gefühlsbeben  Roman by Carrie Price

Autor:Carrie Price
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426435403
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 2015-11-28T00:00:00+00:00


Mein Spiegelbild erinnert mich ein bisschen an die Lynn, die Simon so sehr mochte. Oceanside fühlt sich heute Abend anders an. Sicher, es wird immer Leute wie Kevin Bennett geben, die mich daran erinnern, wieso ich es hier nicht lang aushalte. Aber Jared … Wieder schummelt sich ein Lächeln auf meine Lippen, während ich mir die Hände wasche und mein Gesicht erneut im Spiegel betrachte. Warum ist er hier? Und warum bin ich mit ihm wirklich zu diesem »Nicht-Date-Date« gegangen? Mein Kopf hat zahlreiche Antworten auf diese Frage parat, aber ich weigere mich, auch nur eine davon zu akzeptieren. Stattdessen wasche ich mir erneut die Hände, fast so, als könnte ich die Gedanken damit wegspülen, als die Tür aufgerissen wird und eine junge Frau fast gegen meinen Körper prallt. Sie hat es ziemlich eilig, wie es scheint.

»Oh, wow! Alles okay?«

Sie sieht nicht so aus, als ob sie einfach nur die Toilette aufsuchen wollte. Etwas in ihrem Blick erinnert mich an ein gejagtes Reh, das keine Fluchtmöglichkeit mehr hat. Sie ist das Mädchen, das mir vorhin schon im Restaurant aufgefallen ist. Sie schaut mich einen kurzen Moment zögernd an, dann schüttelt sie den Kopf.

»Nichts ist okay!«

Das muss sie gar nicht laut aussprechen, weil ich es auch so sehen kann. Sie ist jünger als ich, keine Frage, aber etwas an ihr erinnert mich an mein früheres Ich. Kurz werfe ich ihr im Spiegel einen Blick zu. Sie wirkt noch immer gehetzt, als wäre sie auch hier nicht wirklich sicher. Ohne Zweifel sucht sie einen Ausweg, und wenn ich die Szene vorhin richtig beobachtet habe, weiß ich auch, in welcher Lage sie sich befindet. Ich muss grinsen.

»Du siehst nicht aus wie eine, die mehrere Typen gleichzeitig hat.«

»Wie bitte?«

Sie wirkt ertappt und ein bisschen wütend, als sie zu mir sieht und gar nicht mehr so unsicher wirkt wie gerade noch. Ich zucke nur die Schultern und greife an ihr vorbei nach einem der Handtücher.

»Na ja, du bist mit einem Typ zum Essen hier, hast aber nur Augen für den Kellner.« Sie will etwas erwidern – doch egal, was sie jetzt sagen wird, es ist eine Ausrede. Das wissen wir beide nur zu genau. Abwehrend hebe ich die Hände und schenke ihr ein Lächeln, das ich auch so meine.

»Hey, ich verstehe dich. Ich meine es ernst, ich verstehe dich gut.«

Wenn sie wüsste, wie leicht ihre Gefühle zu durchschauen sind, sie würde sich wundern. Ein bisschen tut sie mir leid, weil sie noch nicht zu ahnen scheint, wie sehr sie sich bei diesem Spiel weh tun kann. Ich drehe mich zu ihr.

»Dillen ist toll. Mehr als toll.«

»Du … du kennst ihn?«

»Ich kenne ihn gut.«

Sie scheint wenig begeistert davon. Wieder muss ich grinsen, als ich sanft den Kopf schüttle.

»Nicht so, wie du denkst.«

Sie atmet erleichtert aus und verrät sich nur noch mehr. Ihre Stimme klingt unsicher, als sie die Frage stellt, auf die ich gewartet habe.

»Und woher … ich meine, woher kennt ihr euch?«

»Dillen hat mir einmal geholfen, als es mir nicht gutging.«

Bevor sie fragen kann, was ich damit sagen will, rede ich schnell weiter.



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