Kontinent der Chancen: Wettlauf um die Rohstoffe des Schwarzen Kontinents by Torsten Dennin

Kontinent der Chancen: Wettlauf um die Rohstoffe des Schwarzen Kontinents by Torsten Dennin

Autor:Torsten Dennin
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Börsenbuchverlag
veröffentlicht: 2013-02-19T16:00:00+00:00


Der Bergbau, vor allem von Gold und Platin, hat eine lange Tradition in Südafrika. 2010 wurden hier aber auch knapp 600 Tonnen Uran gefördert, was einem Rückgang von rund einem Drittel in den vergangenen zehn Jahren entspricht. Der Uranabbau ist in dem Land am Kap quasi ein Nebenprodukt der Gold- und Kupferförderung. Die Nuclear Fuels Corporation of South Africa, eine Tochtergesellschaft von AngloGold-Ashanti, ist hier das führende Unternehmen. Uran ist für den Goldminenbetreiber jedoch nur ein untergeordneter Geschäftszweig. Im Juli 2011 beteiligte sich das Unternehmen mit einem Anteil von knapp 20 Prozent an der kanadischen First Uranium, die mit Ezulwini und Buffelsfontein gleich zwei ehrgeizige Bergbauprojekte in der Klerksdorp-Region südwestlich von Johannesburg verfolgt. Über 300 Millionen US-Dollar investieren die Kanadier, um in den beiden Bergwerken Anlagen zur Uranaufbereitung der Verarbeitungsrückstände des Tagebaus der vergangenen Jahre entstehen zu lassen. In Ezulwini soll die Urangewinnung von derzeit unter 100 Tonnen bereits bis 2013 auf über 150 Tonnen pro Jahr anwachsen. Und neben der bestehenden Goldförderung der Buffelsfontein-Mine könnte hier die Urangewinnung auf bis zu 600 Tonnen pro Jahr in den nächsten Jahren ansteigen.

Südafrika – Uran ist hauptsächlich ein Nebenprodukt der Gold- und Kupferförderung

Kein so glückliches Händchen besaß der kanadische Uranproduzent Uranium One in Südafrika. Ebenfalls in der Klerksdorp-Region sollte das Dominion-Reefs-Projekt bei Haartebeesfontein bereits 2011 rund 1.700 Tonnen Uran pro Jahr fördern. Doch höhere Kosten des Untertagebaus, Ausfälle bei der Energieversorgung und Arbeitsniederlegungen zwangen Uranium One, die Produktion im Herbst 2008 einzustellen. Im April veräußerten die Kanadier die Uranmine für weniger als 50 Millionen US-Dollar an die nicht börsengelistete Shiva Uranium, die 2011 die Produktion wieder aufnahm.

Die Urangewinnung des südafrikanischen Goldproduzenten Harmony Gold ist in der nicht börsengelisteten Rand Uranium gebündelt. Das Unternehmen, an dem Pamzodi Resources, der größte Private-Equity-Fonds Südafrikas, mehrheitlich beteiligt ist, strebt an, die Randfontein-Mine wieder in Betrieb zu nehmen. Die Randfontein-Mine förderte Uran bis in die 1980er-Jahre. Rand Uranium strebt eine jährlich Produktion in der Größenordnung von 1.000 Tonnen an und plant im Frühjahr 2013 die kommerzielle Förderung aufzunehmen.

Die 2005 gegründete und 2006 in London und Toronto gelistete UraMin plante die Erschließung von drei Uranlagerstätten in Südafrika, Namibia und der Zentralafrikanischen Republik: Ryst Kuil, Trekkopje und Bakouma. Für die Entwicklung veranschlagte das Unternehmen über eine halbe Milliarde US-Dollar. Zusammengenommen sitzt das Unternehmen auf Uranvorkommen im Wert von knapp zwölf Milliarden US-Dollar. Ein attraktiver Leckerbissen, zumindest für den Branchenführer Areva. Im September 2007 übernahm der Uranproduzent das Unternehmen und arbeitet seitdem daran, die drei Minen in Produktion zu bringen.

Malawi – überholt 2010 Südafrika als drittgrößten Uranproduzenten in Afrika

Das kleine afrikanische Binnenland Malawi liegt zwischen Tansania, Mosambik und Sambia. Ehemals britisches Protektorat und Kolonie, erlangte das Land 1964 die Unabhängigkeit von Großbritannien. Der erste Präsident des Landes, Hastings Kamuzu Banda von der Malawi Congress Party, regierte Malawi bis 1993 diktatorisch. Bei den ersten freien Wahlen 1994 wurde Bakili Muluzi von der United Democratic Front zum Präsidenten gewählt und 1999 im Amt bestätigt. Da die Verfassung eine dritte Amtszeit ausschließt, ging die Staatsführung 2004 auf den von Muluzi gewünschten Nachfolger Bingu Mutharika über, der 2009 ebenfalls im Amt bestätigt wurde.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.