Kindern liebevoll Grenzen setzen by Gräfe und Unzer

Kindern liebevoll Grenzen setzen by Gräfe und Unzer

Autor:Gräfe und Unzer [Neuberger-Schmidt, Maria]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-06T05:00:00+00:00


Keine Konjunktive!

Wörter wie »vielleicht« und »eigentlich« sind beim Aufstellen und Durchsetzen von Regeln ungeeignet, denn sie schwächen Ihre Botschaft. Wie würden Sie selbst beispielsweise auf die folgenden Sätze reagieren:

• »Könntest du vielleicht deine Schuhe wegräumen?«

• »Eigentlich solltest du mehr Wasser trinken statt Cola.«

• »Meinst du nicht, dass der grüne Pulli etwas zu dünn sein könnte?«

Diese »Aufforderungen« sind zu schwammig formuliert. Möglicherweise schwingt auch ein Vorwurf mit, was bei Ihrem Kind Widerstand weckt. Hier die erfolgversprechenderen Alternativen:

• »Ich möchte, dass du jetzt deine Schuhe wegräumst.«

• »Du hattest schon zwei Gläser Limo, bitte halte dich heute an Wasser und Tee.«

• »Der Pulli ist viel zu dünn für das Wetter, bitte suche dir einen wärmeren aus.«

Mit solchen klaren Ansagen fordern Sie keine Debatte heraus. Kinder sind oft erstaunlich kreativ. Auf die Frage »Wie wär’s, wenn du mal dein Zimmer aufräumst?« fallen ihnen hundert originelle Antworten ein, wenn sie gerade keine Lust zum Aufräumen haben.

Ihr Kind wird Sie auch nicht ernstnehmen, wenn Sie jammern. Ein Satz wie »Muss ich wirklich immer alles allein machen?« lockt das Kind nicht zur Zusammenarbeit. (Nicht nur) Kinder hassen das, weil es versteckte Beschuldigungen enthält – Ihr Kind wünscht eine klare und freundliche Ansage.

Beispiel: Die Mutter des 7-jährigen Max ist ganz aufgeregt und nervös: »Ach, jetzt kommen bald die Gäste, und ich hab noch nicht mal die Teller auf den Tisch gestellt. Max, du hast doch gerade Zeit. Meinst du, du könntest vielleicht …« Der kompetente Max unterbricht seine Mama: »Sag doch gleich, dass ich dir helfen soll, und rede nicht so lange drum herum!«



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