Iron Flame – Flammengeküsst (Flammengeküsst-Reihe) (German Edition) by Rebecca Yarros

Iron Flame – Flammengeküsst (Flammengeküsst-Reihe) (German Edition) by Rebecca Yarros

Autor:Rebecca Yarros [Yarros, Rebecca]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: dtv
veröffentlicht: 2023-12-02T00:00:00+00:00


37

Halb Palast, halb Kaserne und doch von den Grundfesten bis zur Spitze eine Festung wurde Riorson House nie von einer Armee eingenommen. Es überstand zahlreiche Belagerungen und drei Großoffensiven, bevor es den Flammen ebenjener Drachen, denen es treue Dienste erwiesen hatte, zum Opfer fiel.

DIE TYRRISCHE GESCHICHTE, EINE VOLLSTÄNDIGE DARSTELLUNG,

von Captain Fitzgibbons

(Dritte Auflage)

Eine wagemutige Entscheidung, dich derart weit aus der scheinbaren Sicherheit des Schutzzaubers herauszubegeben«, schnarrt der Lehrmeister und hält mich reglos, während meine Füße nur wenige Zentimeter über dem gefrorenen Boden meiner persönlichen Folterkammer baumeln.

Ich bin schon wieder in diesem verfluchten Albtraum gefangen, aber wenigstens habe ich es diesmal schon ein Stück weiter über das sonnenverbrannte Feld geschafft.

»Natürlich ›schon wieder‹«, zischt der dunkle Magier und verzieht das Gesicht zu einer hämischen Grimasse. »Du wirst niemals frei sein von mir. Ich werde dich bis ans Ende des Kontinents und darüber hinaus jagen.«

Unter mühsamem Schlucken versuche ich meine Muskeln zu entspannen, mein rasendes Herz zu beruhigen und meinen Atemrhythmus zu ändern, in der Hoffnung, mich selbst aufzuwecken. Aber es ist nur mein Geist, der weiß, dass das hier nicht real ist. Mein Körper ist ganz und gar in dieser Illusion gefangen.

»Du kannst mich nur bis zum Schutzzauber jagen«, krächze ich.

»Und doch schläfst du jenseits davon.« Ein groteskes Lächeln verzerrt seinen Mund. »Und die längste Nacht ist dabei noch nicht vorbei.« Er greift nach einem Dolch mit giftgetränkter Spitze …

Ich blinzele und mein Herz hämmert für die eine Sekunde gegen meine Rippen, die ich brauche, diesen Albtraum abzuschütteln und meine Umgebung wahrzunehmen.

Das hier ist kein windzerrissenes Feld oder eine kalte, blutbesudelte Zelle in Basgiath – es ist Xadens lichtdurchflutetes Schlafzimmer in Aretia. Große Fenster, schwere Samtvorhänge, Wände voller Bücher, ein ausladendes Bett. Ich bin in Sicherheit. Varrish lauert nicht hinter der Tür, um mich wieder in die Knie zu zwingen, denn er ist tot. Ich habe ihn getötet.

Ich lebe.

Zum ersten Mal seit Tagen verspüre ich keine Schmerzen, als ich einatme und meine Glieder unter der dicken Daunendecke ausstrecke, und selbst dann nicht, als ich mich von dem sonnenüberfluteten Fenster wegdrehe, um Xaden anzusehen.

Bei den Göttern, das ist ein Anblick, mit dem ich liebend gerne für den Rest meines Lebens aufwachen würde.

Er schläft auf dem Bauch, die Arme unter dem Kissen verschränkt, sein Haar fällt ihm in die Stirn und seine perfekt geformten Lippen sind leicht geöffnet. Die Decke reicht nur bis zu seinem unteren Rücken, sodass ich jede Menge mit Malen gezeichnete Haut bewundern kann. So bekomme ich ihn so gut wie nie zu sehen, habe nur selten die Gelegenheit, ihn einfach nur zu betrachten, und ich koste jede einzelne Sekunde aus, studiere die Linien seines muskulösen Arms bis zur Rundung seiner Schulter und die feinen Silberlinien, die seinen Rücken zeichnen. Sein Anblick bringt meinen Puls jedes Mal zum Rasen, aber so, schlafend und vollkommen arglos, raubt er mir schlichtweg den Atem.

Himmel, er ist so schön!

Und er liebt mich.

Ich setze mich hoch auf die Knie, wobei der schwarze Stoff meines Nachthemds etwas verrutscht, und als ich nach Xaden greife, gleitet die Bettdecke zur Seite.



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