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Autor:Karl
Die sprache: eng
Format: epub


Neuntes Kapitel

Shanna verbrachte den Morgen in absoluter Benom-

menheit. Sie arbeitete am Grundriss von Santos’

Haus, aber das geschah eher im Unterbewusstsein.

Seit Joe ihr den Diamantring an den Finger gesteckt

hatte, war ihr Gehirn narkotisiert.

Immer wieder sah sie verstohlen auf ihre linke Hand, und immer wieder zuckte sie zusammen, wenn sie es

dort glänzen sah. Sie versuchte tief durchzuatmen,

aber nichts konnte die Aufgeregtheit aufhalten, die

durch ihre Adern jagte.

Sie wusste, dass es zu der Rolle gehörte, die sie spielten. Der Ring war für Lily Mitchell, nicht für sie. Aber trotzdem hüpfte ihr Herz, wenn sie auf die linke Hand blickte. In anderen Regionen ihres Körpers waren die Reaktionen deutlicher auszumachen. Sie presste die

Schenkel fest zusammen, als könnte sie damit das

Prickeln im Schoß verhindern.

»Warum muss gerade er es sein?«, flüsterte sie.

Wenn es irgendein anderer Kollege gewesen wäre,

hätte sie viel entspannter damit umgehen können.

Trotz einer vorgetäuschten Ehe hätte sie sich auf ihr Ziel konzentrieren können. Aber mit Joe war das nicht so einfach.

Sie würde Sex mit ihm haben.

Nie war sie in ihrem Leben so nervös gewesen. Sie

liebte Sex. Sanft und zärtlich oder hart und derb.

Aber wie konnte sie sich bei ihrem Boss so gehen lassen? Wie konnte sie ihm ihre dunkle Seite zeigen?

Heute Abend würde ihr Problem nicht die Verlegenheit sein, vielmehr musste sie darauf achten, dass sie ihre Begeisterung nicht zeigte.

In der Mittagspause floh sie aus dem Gebäude. Die

Fragen ihrer Kollegen und ihre Angst, ihre wahren Ge-fühle zu verraten, hatten sie geistig erschöpft. Sie fand einen Wagen in der Fahrbereitschaft und fuhr in die Stadt.

Sie drehte die Musik im Radio laut auf und stellte fest, wie hungrig sie war. Als sie gestern mit Shawn ins

Tasseis gegangen war, hatte sie zuletzt etwas geges-sen.

»Kein Wunder, dass ich so benommen bin«, murmelte

sie.

Sie fuhr den Parkplatz eines Schnellimbiss an und ver-schlang ein Putersandwich mit Heißhunger. Danach

ging es ihr schon viel besser. Ihre Situation war in Wirklichkeit besser, als sie je zu hoffen gewagt hatte: Sie konnte Manuel Santos hinter Gitter und gleichzeitig Joe Mitchell in ihr Bett bringen.

Ihr Grinsen verstärkte sich noch, als sie neben dem

Schnellimbiss eine Wäscheboutique entdeckte.

»Perfekt«, murmelte sie. Es war, als stünde das

Schicksal wieder auf ihrer Seite.

Sie ging hinein und blieb stehen, bis sich ihre Augen an das gedämpfte Licht gewöhnt hatten. Die Verkäuferin grüßte freundlich, und Shanna begann sich umzu-

sehen. Der Gedanke, etwas Spezielles für ihren ersten Abend mit Joe zu kaufen, ließ Schauer über ihren Rü-

cken laufen. Sie hatte oft davon geträumt, mit Joe ins Bett zu gehen, aber die Wirklichkeit schien noch viel schöner zu werden.

»Suchen Sie etwas Besonderes?«, fragte die Verkäufe-

rin nach einer Weile.

Shanna drehte sich nach der attraktiven Frau um und

lächelte. »Ja, aber ich weiß nicht was.«

Sie fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, und die Verkäuferin stieß ein Juchzen aus. »Dieser Ring!«, rief sie. »Er ist wunderschön.«

Die Frau besah sich den Ring aus der Nähe, und

Shanna unterdrückte ihr Lächeln. Die Frau würde er-

kennen, dass der Ring nicht echt war.

»Sind Sie frisch verheiratet?«

Dieser Gedanke war neu für sie, aber sie nickte. »Ja, so könnte man es sagen.«

Die Frau sah ihr in die Augen und strahlte übers ganze Gesicht.



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