Heiraten auf Italienisch by Bianchini Luca

Heiraten auf Italienisch by Bianchini Luca

Autor:Bianchini, Luca [Bianchini, Luca]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Berlin Verlag
veröffentlicht: 2015-06-05T16:00:00+00:00


Auch Damiano war erschrocken aufgewacht.

Er hatte geträumt, dass überall Haare lagen: auf dem Kissen, auf dem Hemd, auf der Pizza. Der Albtraum von Alessia hatte ihn bis zum Morgengrauen verfolgt, als er sich sicher war, dass man ihn auf der Piazza San Benedetto steinigte. Im Zimmer nebenan hatte sein Bruder nicht viel besser geschlafen, vor dem Zubettgehen hatte er noch eine SMS vom Namenlosen erhalten: »Danke für die Taralli und den Champagner … Bis bald.« Und er hatte Daniela in Bari geweckt – die Einzige, die ruhig geschlafen hatte –, um den Text en détail zu analysieren. Die Pünktchen nach »Champagner« ließen hoffen, aber die Nachricht endete weder mit »Gute Nacht« noch mit einer neuen Verabredung, was das Ideal gewesen wäre. Daniela beschloss, dass es sich trotzdem um einen Schritt nach vorn handelte und dass die Taralli eine überzeugende Idee gewesen waren, um die Alchemie zwischen ihnen zu verstärken. Sie wusste nicht, wieso ihr das Wort »Alchemie« eingefallen war, aber es blieb in Orlandos Kopf hängen, er nahm es begeistert auf. Als er in die Küche hinunterging, änderte sich rasch sein Gesichtsausdruck im Thunkorridor vor den Tieren: Seine Mutter hatte sie neu aufgestellt. Sie würde nie in »Vogue Maison« landen.

Der Bräutigam saß auf dem Hocker, den er nie richtig regulieren konnte. Er zwang sich dazu, einen Zimtkaffee zu trinken, Matilde bestand darauf, dass er ihn probierte.

»Na komm schon, es wird alles super laufen – es lebe der Bräutigam!«

»Schh … noch ist er nicht verheiratet …«

Matilde unterbrach ihn nervös. Sie, die immer Herr der Lage zu sein schien, fühlte sich plötzlich unvorbereitet. Sie zweifelte an den Callas in der Kirche, am Tisch des Bürgermeisters, am Schnitt ihres Kostüms. Sie wusste, dass sie mehr Macht hatte als Ninella, aber ihr fehlte das Charisma.

Sie versuchte, nicht daran zu denken. Die beiden Söhne wirkten ausnahmsweise tatsächlich so, als gehörten sie zur selben Familie, und das nahm ihr etwas die Anspannung. Sie lachten albern und stellten die Hocker höher und niedriger, am Ende würden sie sie noch kaputt machen, aber sie schaltete sich nicht ein. Don Mimì war nicht da. Er war sehr früh aufgestanden und war, weiß der Himmel wohin, gegangen. Er erzählte ihr nie etwas und sie fragte nie nach. Sie führten keine Beziehung der vielen Worte.

»Na, bist du bereit, Bruder?«

»Ich würde sagen, dafür ist man nie bereit, Orlando. Um wie viel Uhr kommt Daniela denn?«

»Ich habe ihr gesagt, sie soll gegen neun kommen. Falls sie noch Hilfe bei der Frisur brauchen sollte, ist dann noch Mammas Friseur da.«

»Wieso, war sie denn vorher nicht selbst beim Friseur?«

Egal wie sehr sie sich bemühte, Matilde schaffte es nicht, den Mund zu halten.

»Aber sie kommt doch aus Bari, Mamma … bei dem Wind … bleib ruhig, es ist ihr halt wichtig.«

»Meine Schwägerin gefällt mir jetzt schon«, spottete Damiano.

»Hör schon auf. Wir müssen uns außerdem noch absprechen, wann du die Umschläge entgegennimmst, damit wir nichts Peinliches im Festsaal veranstalten.«

»Keine Sorge. Chiara hat einen netten Korb gefunden, wo sie reingelegt werden können.«

Matilde sagte nichts mehr. Sie ließ sie



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