Gargantua. Pantagruel by François Rabelais

Gargantua. Pantagruel by François Rabelais

Autor:François Rabelais
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783159602394
Herausgeber: Reclam Verlag
veröffentlicht: 2013-03-04T16:00:00+00:00


[381] Fünfundzwanzigstes Kapitel

Wie Panurge, Carpalim, Eusthenes und Epistemon, die Gefährten des Pantagruel, mit großem Geschick sechshundertundsechzig Reitern den Garaus machten

Während Carpalim noch diese Worte sprach, erblickten sie sechshundertundsechzig Reiter, die gut gerüstet auf gefügigen Pferden herbeipreschten, um nachzusehen, was dies wohl für ein Schiff sei, das gerade im Hafen angelegt hatte, und sie kamen mit verhängten Zügeln herangaloppiert, um die Neuankömmlinge gefangen zu nehmen, wenn sie es denn gekonnt hätten.

Da sagte Pantagruel: »Kinder, zieht euch aufs Schiff zurück. Ihr seht hier einige unserer Feinde herbeieilen, aber ich werde sie erledigen wie die Tiere, und wären sie zehnmal so viele. Zieht euch zurück und vertreibt euch die Zeit damit, uns zuzusehen.«

Darauf antwortete Panurge: »Nein, Herr, es gibt keinen Grund für Euch, dies zu tun; ganz im Gegenteil: zieht Ihr Euch zurück, denn ich werde sie hier alleine vernichten, aber wir haben keine Zeit zu verlieren. Kommt, macht schon!«

Woraufhin die anderen sagten: »Das ist wohl gesprochen, Herr, zieht Euch zurück, wir werden Panurge hier zur Seite stehen, und Ihr werdet sehen, was uns einfällt.«

Da sagte Pantagruel: »Ich bin einverstanden; aber für den Fall, dass ihr ins Hintertreffen geratet, werde ich an eurer Seite sein.«

Daraufhin packte Panurge sich zwei Taue vom Schiff, band sie am Spill auf dem Oberdeck fest, nahm die anderen Enden mit an Land, legte das eine Tau in einem großen Kreis und das andere in einem kleineren Kreis inmitten des großen aus und sagte zu Epistemon: »Geht aufs Schiff, und wenn ich Euch ein Zeichen gebe, [382] dann dreht flink das Spill auf dem Oberdeck und holt die beiden Taue ein.«

Dann sagte er zu Eusthenes und Carpalim: »Kinder, ihr wartet hier, stellt euch den Feinden, gehorcht ihren Anweisungen und tut so, als wolltet ihr euch ihnen ergeben. Aber achtet darauf, nicht in die Kreise der Taue zu treten, haltet euch immer außerhalb.«

Dann eilte er aufs Schiff, nahm sich ein großes Bündel Stroh und ein Fass mit Kanonenpulver, verstreute dieses inmitten der Taue und blieb mit einer Feuergranate in der Hand ganz in der Nähe stehen.

Schon kamen die Reiter in vollem Galopp daher, und die ersten hatten bereits das Schiff erreicht, und da das Ufer besonders glitschig war, stürzten bis zu vierundzwanzig von ihnen samt Pferden zu Boden. Als die anderen dies sahen, kamen sie herbei, weil sie dachten, dass man den Ankömmlingen Widerstand geleistet hätte. Aber Panurge sagte zu ihnen: »Meine Herren, ich glaube, ihr habt euch wehgetan; wir bitten euch um Verzeihung, aber es ist nicht unsere Schuld; es ist vielmehr wegen der Schlüpfrigkeit des Meerwassers, das immer so schmierig ist. Wir ergeben uns euch.«

Gleiches sagten seine beiden Gefährten und auch Epistemon, der sich auf dem Oberdeck aufhielt. Währenddessen ging Panurge auf die Seite, und als er sah, dass sich alle inmitten der Taue befanden und seine beiden Gefährten ebenfalls auf die Seite gegangen waren, um allen Reitern Platz zu machen, die sich drängten, das Schiff zu sehen und das, was wohl darinnen war, rief er urplötzlich Epistemon zu: »Zieh! zieh!«

Epistemon legte los und drehte das Spill, so



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