Fallen Kingdom 02 - Zerbrochene Wahrheit by Müller-Braun Dana

Fallen Kingdom 02 - Zerbrochene Wahrheit by Müller-Braun Dana

Autor:Müller-Braun, Dana [Müller-Braun, Dana]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Impress
veröffentlicht: 2023-11-29T00:00:00+00:00


KAPITEL 14

Ich starre auf meine Hände. Auf den Dolch, den ich immer noch halte. Auf das Blut an der Klinge. Marvís Blut.

Ich taumle und dann kehrt mein Bewusstsein zurück. Blinzelnd lasse ich den Dolch fallen und sehe ihm zu, wie er klirrend zu Boden geht. Erst danach blicke ich zu Marví.

»Marví!«, schreie ich und stürze auf ihn zu. Hebe seinen Oberkörper an. »Marví, was …« Was habe ich getan?

Ich schüttle nur immer wieder den Kopf. Drücke meine Hände auf Marvís Wunde. Er verliert so viel Blut. Viel zu viel Blut.

»Nein.«

Ich suche in mir nach Wirbel. »Wirbel!«, schreie ich. »Was soll ich tun? Komm raus!«

Sie erscheint, aber ihr Licht ist so schwach.

»Du musst ihn heilen.«

»Ich bin zu schwach. Deine Schatten …« Sie redet nicht weiter.

Welche Schatten? War das mein dämonisches Ich? Warum sollte ich so etwas tun? Mein Herz bricht, als ich begreife, wie ausweglos die Situation ist.

»Ist er tot?«, frage ich Wirbel.

Sie legt den Kopf schief. »Noch nicht.«

»Hilfe!«, schreie ich also aus vollem Halse. Ich brülle es. Serra, Esp und Aró müssen kommen. Sie müssen ihn retten. Mir ist egal, was sie mit mir machen. Ich habe ihren Herrscher erdolcht. Ich … verdiene jede Strafe.

Als hinter mir eine Gestalt landet, spüre ich die Wucht der Schuld. Ich drehe mich um. Serras Gesicht ist schmerzverzerrt. Tränen stehen in ihren Augen. Sie erleidet nicht nur emotionale Schmerzen. Sie und Marví sind verbunden.

»Geh weg von ihm!«, spuckt sie mir entgegen.

Ich wimmere irgendetwas, was ich selbst nicht verstehe, bis ich endlich ein »Ich wollte das nicht« herausbringe.

»Weg von ihm!«, brüllt sie nun.

Ich weiche weinend und zitternd zurück. Sehe schockiert auf meine blutigen Hände und zu Esp und Aró, die neben Serra landen und sofort auf Marví zustürzen.

»Melech!« Arós Stimme klingt so sanft und gebrochen, dass mehr Tränen meine Augen verlassen. Sie verschwimmen in meinen Augen zu leuchtenden Bällen, die mich blind werden lassen.

»Er stirbt!«, knurrt Esp. »Mach irgendetwas.«

Meine Tränen … blinzelnd erhebe ich mich und gehe auf sie zu. Serra faucht wie eine Raubkatze, die ihre Beute verteidigt. »Meine Tränen, sie können ihn vielleicht heilen«, stoße ich hervor und denke daran, wie Liran sie … abgeleckt hat. Sie haben ihm Licht geschenkt. Vielleicht kann dieses Licht Marví heilen? Vielleicht verstärkt es seine Macht und … ich habe keine Ahnung. Aber das ist das Einzige, was ich tun kann.

»Deine Tränen? Du hast ihn umgebracht, du Monster!«, schreit Serra.

»Lass es sie probieren«, wendet Aró ein.

»Warum sollte sie ihm jetzt helfen und was sollten ihre Tränen bitte bewirken?« Serra beugt sich keuchend vor und stützt sich auf ihre Knie. Dann sinkt sie ganz zusammen. »Er stirbt«, sagt sie schwach.

Ich stürme vor, schubse Esp zur Seite und wische mir die Tränen aus dem Gesicht, um mit ihnen Marvís Lippen zu benetzen. Blut mischt sich darunter. Ich öffne leicht seinen Mund. Wische mir mehr Tränen ab und tupfe sie auf seine Zunge.

»Bitte«, flüstere ich. »Bitte lebe!«

Immer mehr nasse Tropfen verlassen meine Augen und fallen hinab auf seine Lippen.

Serra erhebt sich hinter mir. »Es hilft.«

In mir explodiert die Hoffnung und wird zu Wahrheit.



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