Die_beiden_Veroneser by Unknown

Die_beiden_Veroneser by Unknown

Autor:Unknown
Die sprache: deu
Format: epub


Liest.

»Ihr wohnt bei Silvia, meine Nachtgedanken;

Als Sklaven send’ ich euch dorthin zu fliegen:

Oh, könnt’ ihr Herr so leicht gehn durch die Schranken,

Um da zu ruhn, wo sie gefühllos liegen!

Ja, die Gedanken schließ’ in sel’ge Brust ein,

Wie ich, ihr König, der sie eifernd schickt,

Verwünschend wünscht, er möcht’ in solcher Lust sein,

Weil mehr als er die Diener sind beglückt.

Weil ich sie sende, drum verwünsch’ ich mich,

Wo selbst ich sollte ruhn, erfreun sie sich.« –

Was gibt es hier?

»Silvia, in dieser Nacht befrei’ ich dich!«

So ist es; und dazu ist dies die Leiter. –

Ha, Phaeton (denn du bist Merops’ Sohn),

Erfrechst du dich des Himmelswagens Lenkung,

Im Übermut die Erde zu verbrennen?

Greifst du nach Sternen, weil ihr Glanz dir strahlt?

Wahnsinn’ger Sklav’! der frech sich eingedrängt,

Gewinn’ dir Gleiches durch dein grinsend Lächern!

Dank’ meiner Nachsicht mehr als deinem Wert,

Daß du noch lebend darfst von hier entfliehen;

Dies preise mehr als all die Gunstbezeugung,

Die ich, nur weggeworfen, dir erwies.

Doch, wenn du länger weilst in meinem Land,

Als nötig ist zur schnellsten Vorbereitung,

Von unserm königlichen Hof zu scheiden,

Dann wahrlich will ich dir weit grimm’ger zürnen,

Als ich mein Kind je oder dich geliebt.

Fort denn und schweig’ mit nichtiger Entschuld’gung:

Liebst du dein Leben, fort in schnellster Eil’!



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