Die Weisse Rose by Verhoeven Michael

Die Weisse Rose by Verhoeven Michael

Autor:Verhoeven, Michael [Verhoeven, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General, History, Germany, Film & Video, Performing Arts, Europe, National Socialism, Motion Pictures, Anti-Nazi Movement, Weisse Rose (Motion Picture), Die Weisse Rose, Weisse Rose. Motion Picture
ISBN: 9783596236787
Google: Of-7AAAAIAAJ
Herausgeber: Fischer Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 1983-01-01T23:00:00+00:00


ersten tiefen Zweifeln Anlaß geben, um so stärker wird der Glaube an Hitler.

Man gliedert ihn aus den Erfahrungen des Alltags aus. Die Kritik richtet sich nur auf die zahlreichen großen und kleinen Parteifürsten. Für unpopuläre Entscheidungen werden allein sie verantwortlich gemacht, und zugleich wird unterstellt, daß die Beschlüsse und Anordnungen ohne Wissen des Führers geschehen würden und natürlich nicht in seinem Sinne seien.

Statt das NS-Regime in seiner Gesamtheit verantwortlich zu machen, schimpft man auf einzelne Auswüchse, auf die

»Bonzenwirtschaft«, die sich natürlich hinter dem Rücken Hitlers herausgebildet habe. Der Ausspruch: »Wenn das der Führer wüßte« wird, wie der Sicherheitsdienst zu berichten weiß, zur deutschen Tugend. Dennoch bilden sich unter der Oberfläche von Siegeseuphorie und antikommunistischer Kreuzzugsmentalität erste feine Risse. Ein Kriegsende in naher Zukunft erscheint vielen unwahrscheinlich. Die Lebensmittelrationierungen wirken sich deutlicher aus als früher. Das alles drückt auf die Stimmung. Die verschärfte Kirchenpolitik der Nazis führt zu einer erneuten Differenzierung unter der katholischen ländlichen Bevölkerung, die noch zu Kriegsbeginn zu großen Teilen auf Hitler eingeschwenkt war, weil die auf Autarkie ausgerichtete Ernährungspolitik die Bauern begünstigt und ihnen Vorteile verschafft hatte. Auch bei den national-konservativen Kreisen im Kleinbürgertum findet eine Umorientierung statt. Mit Kriegsbeginn haben sie aus

»patriotischer Gesinnung« ihre Differenzen zum Nationalsozialismus hintangestellt; nachdem nun der Kriegsverlauf die kühnsten Ziele nationalen Größenwahns übertroffen hat, kommt bei vielen der Gedanke hoch, ob das Erreichte nicht besser auch ohne die Nazis gesichert werden könnte. Wie 1933 ist man der irrigen Meinung, sich des

»braunen Pöbels« entledigen zu können, wenn dieser seine Aufgabe erfüllt habe. Wie sehr der Nationalsozialismus allerdings bereits Teil des staatlichen und militärischen Apparates geworden ist und sich aus diesen Positionen kaum freiwillig verabschieden wird, scheint vielen bei diesen Überlegungen entgangen zu sein. Dennoch ist damit der

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