Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit by Kathryn Smith

Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit by Kathryn Smith

Autor:Kathryn Smith
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2009-11-29T23:00:00+00:00


Es war noch nicht lange dunkel, als Bishop am nächsten Abend in ihrem Lager in der Nähe von Brasov ankam. Von hier waren es nur wenige Kilometer zu dem Dorf, von dem Andrej ihnen erzählt hatte.

Und wenngleich Marika ihm vertraute, hatte sie sich doch bis zuletzt gefragt, ob er wirklich käme, um ihr zu helfen. Sie hatte sich sogar schon ausgemalt, wie sie nach Fagaras zurückkam, nachdem das hier vorbei war – und nachdem sie natürlich auf wundersame Weise die Vampire besiegt hätte –, und feststellte, dass er fort war.

Der Gedanke, ihn nicht mehr in ihrem Leben zu wissen, war schlimmer als der, von Vampiren getötet zu werden.

Einst war sie überzeugt gewesen, es könnte nichts Übleres geben, als in einen Vampir verwandelt zu werden, aber nun, da sie Bishop auf sich zukommen sah, dessen maskuline Züge vom Feuerschein erleuchtet wurden, erkannte sie, dass es nicht stimmte.

Das Schlimmste, was ihr widerfahren könnte, wäre, Bishop zu verlieren. Er hatte sie bereits vieles gelehrt, und es gab noch unzählige Dinge, die sie von ihm lernen konnte. Vor allem aber hatte er ihr klargemacht, dass nicht jeder, der ein Monstrum zu sein schien, auch tatsächlich eines war.

Sie stand auf, als er sich ihr näherte. Die Geschmeidigkeit seiner Bewegungen faszinierte sie stets aufs Neue. Er war ganz in Schwarz, so dass er nahtlos mit der Nacht verschmolz. Allerdings schimmerte seine Haut golden, und seine grünbraunen Augen leuchteten hell. Je näher er dem Feuer kam, umso deutlicher war der Kupferrotton seines Haars auszumachen. Für Marika war Bishop der Inbegriff maskuliner Vollkommenheit.

Sie wollte sich in seine Arme werfen, die Beine um seine Hüften schlingen und das Gesicht an seinem Hals vergraben. Und, bei Gott, sie sehnte sich danach, ihre Eckzähne in seine Haut zu bohren und sein salziges Aroma zu kosten! Das war ein Akt, den sie ausschließlich mit Vampiren verband, folglich sollte er sie anwidern.

Aber das tat er nicht. Vielleicht hatte Bishop recht. Vielleicht war sie weniger menschlich, als sie sich gern einbildete. Vielleicht war die Vampirseite ihres Wesens die stärkere. Doch selbst wenn dem so wäre, sorgte es sie nicht mehr so wie früher. Und einzig aus diesem Grund beschloss sie, nicht weiter darüber nachzudenken.

»Du bist gekommen.«

Er stand vor ihr, lässig und vollkommen ruhig. In die Gerüche der Nacht nach Wald, Erde, brennendem Holz und nervösen Pferden mischte sich sein Duft. Er war von einer würzigen Süße, die Marika an Zimt, Muskat und Nelken erinnerte.

»Ich sagte doch, dass ich komme.« Als er sie anlächelte, spiegelten die Flammen hinter Marika sich in seinen Augen. »Hör auf, mich so anzusehen!«

Trotz der Gefahr, die ihnen drohte, musste auch sie lächeln. »Wie sehe ich dich denn an?«

»Als würdest du zu gern in mich hineinbeißen.«

»Möglicherweise will ich das.«

Ein tiefes Knurren entwand sich seiner Kehle. »Ich wüsste auch schon genau die richtige Stelle.«

»Marika!« Es war Dimitru, der beide jäh aus ihren erotischen Phantasien riss. »Wir brechen auf – jetzt!«

Marika grinste Bishop an und seufzte. »Bereit?«

»Nach dir.«

Sie gingen zu ihren Männern und brachen das Lager ab. Binnen Minuten ritten sie auf das nächste Dorf zu.



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