Die Erde rechnet ab by Claus-Peter Hutter

Die Erde rechnet ab by Claus-Peter Hutter

Autor:Claus-Peter Hutter
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Ludwig Buchverlag
veröffentlicht: 2018-04-16T16:00:00+00:00


Politik und öffentliche Hand

Grünbestände müssen als lebendige Infrastruktur betrachtet und geschützt werden. Städte müssen innerhalb ihrer Grenzen Flächenbilanzen aufstellen und festschreiben, dass kein weiterer Boden, keine weitere Grünstruktur mehr unter Beton und Asphalt verschwindet.

Städte und Gemeinden müssen entsprechend der lokalen und regionalen Klimamodelle ihre Siedlungspolitik auf den Prüfstand stellen. Wie sieht es mit Frischluftschneisen aus, wie mit der Erweiterung von Grünanlagen, und wie kann alter Gebäudebestand optimiert werden, ohne immer gleich die Abrissbagger einzusetzen, gebundene Energie zu vernichten und mit viel Energie neue Strukturen zu schaffen?

Viel mehr als bislang muss Bürgerwissen – auch als Citizen Science bezeichnet – in langfristige Stadtplanung sowie auch bei kurzfristigen Maßnahmen einbezogen werden. Das Wort Bürgerbeteiligung hat zwar in den letzten Jahren durch vielerlei Protestbewegungen zumindest theoretisch einen neuen Aufschwung erfahren. Jedoch wird viel zu oft an alten Konzepten festgehalten.

Der Regionalplanung muss ein größerer Stellenwert als bislang eingeräumt werden. Es gilt, einen besseren Ausgleich zwischen Stadt und Land zu finden, den ländlichen Raum attraktiver zu gestalten, ohne die natürlichen Ressourcen zu gefährden, und eine attraktive Anbindung an die städtischen Metropolen zu schaffen. Autarke, überblickbare Kommunen sind weniger anfällig als Megastädte.

Kommunen im ländlichen Raum muss für die von ihren Gebieten ausgehenden Wohlfahrtsleistungen für die Städte wie saubere Luft, Wassererneuerungsgebiete, Naherholung und anderes ein Ausgleich gewährt werden. Das jetzige System der Kommunalfinanzierung ist dafür nicht tauglich, weil es Städten mit vielen Menschen, hohen Durchschnittseinkommen und einer großen Zahl von Gewerbe- und Industriebetrieben immer mehr finanzielle Manövriermasse zukommen lässt, während Kommunen in den ländlichen Räumen abgehängt werden.

Die internationale Zusammenarbeit muss viel stärker als bislang durch Beratungsleistungen zu ökologisch vertretbaren, nachhaltigen Stadtentwicklungen in Entwicklungs- und Schwellenländern dazu beitragen, dass dieselben Fehler wie in den 60er- und 70er-Jahren in Europa dort nicht wiederholt werden.

Dasselbe gilt für die nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume. Diese gilt es etwa in Südostasien, Afrika oder Südamerika so zu stärken, dass weitere Landflucht vermieden wird.



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