Cast u Cast - House of Night 06 by Versucht

Cast u Cast - House of Night 06 by Versucht

Autor:Versucht
Format: epub


Vierundzwanzig

Zoey

»Nein, ich brauch kein Bett auf der Krankenstation«, versicherte ich Stark, der mir nicht von der Seite wich und viel zu besorgt aussah, ungefähr zum dritten Mal. »Außerdem sind sowieso keine Betten mehr übrig.«

»Hey, ich fühl mich schon viel besser«, rief Deino. »Du kannst mein Bett haben, Z.«

»Danke, aber nein«, gab ich zurück. Dann hielt ich Stark die Hand hin. »Hilf mir einfach aufzustehen, ja?«

Er sah mich finster und zweifelnd an, half mir aber hoch. Ich blieb erst mal sehr still stehen, damit niemand mitbekam, dass der Raum sich um mich drehte wie ein wildgewordener Mini-Tornado.

»Ich finde, sie sieht schlimmer aus, als ich mich fühle«, sagte Drew von seiner Liege.

»Sie kann dich hören«, versetzte ich. »Und es geht mir gut.« Ich ließ meinen leicht verschwommenen Blick von Verletztem zu Verletztem wandern. Erleichtert stellte ich fest, dass sie alle besser aussahen. Jetzt konnte ich den Punkt ›sorg dafür, dass die verletzten Kids nicht unter schrecklichen Qualen dahinsiechen‹ von meiner mentalen To-do-Liste streichen. Zeit, den nächsten Punkt anzugehen. Ich verkniff mir einen Seufzer, weil das sowieso nur Sauerstoff verbrauchte. »Hier ist also alles so weit okay. Gut. Stevie Rae, als Nächstes sollten wir uns überlegen, wo wir die roten Jungvampyre unterbringen – bevor die Sonne aufgeht.«

»Gute Idee, Z«, sagte Stevie Rae, die neben Drew auf dem Boden saß. Ich erinnerte mich, dass zwischen ihr und ihm ein bisschen was gelaufen war, bevor sie gestorben und entstorben war, und musste mir eingestehen, dass es mir eine gewisse schadenfrohe Befriedigung verschaffte, sie hier mit ihm flirten zu sehen, wo es doch offenbar auch noch diesen roten Jungvampyr namens Dallas in ihrem Leben gab. War vielleicht ein bisschen gemein von mir, aber es würde sicher nett sein, wenn meine ABF und ich uns darüber austauschen konnten, wie man mehrere Typen gleichzeitig jonglierte.

»Z? Ist das ’ne gute Idee?«

»Oh, sorry, was?« Während ich mich der geheimen Hoffnung hingegeben hatte, Stevie Rae würde sich eine Milliarde (oder sagen wir mal, mindestens zwei) Freunde zulegen, hatte sie offenbar mit mir geredet.

»Ich sagte, wir könnten die Kids in leerstehenden Zimmern im Mädchen- und Jungstrakt unterbringen. Davon müssten genug da sein, zur Not müssen sie halt zu dritt in einem Zimmer schlafen. Vorher sorgen wir dafür, dass die Fenster lichtdicht verschlossen sind. Ist zwar nich ganz so gut wie unter der Erde, aber bis dieser blöde Eissturm vorbei ist und wir uns was Besseres ausdenken können, müsste es gehen.«

»Okay, dann lass uns das organisieren. Und dann sollten wir«, ich legte besondere Betonung in das Wort, wobei ich meinen Kreis, Aphrodite, Darius und Stark ansah, »mit Lenobia reden.«

Meine Gruppe nickte – allen schien klar zu sein, dass wir so schnell wie möglich auf den neuesten Stand gebracht werden mussten, was während unserer Abwesenheit im House of Night passiert war.

»Also, erholt euch noch gut«, sagte ich zu den Verletzten, während wir uns verabschiedeten und Richtung Ausgang strebten.

»Hey, Zoey, danke«, rief Drew.

»Du bist wirklich eine gute Hohepriesterin – auch wenn du noch gar keine bist«, schrie Ian aus seinem Zimmer.

Ich war nicht sicher, ob ich mich für sein leicht schiefes Kompliment bedanken sollte.



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