Beschaffungskompetenzen 4.0 by Erik Hofmann & Fabian Staiger

Beschaffungskompetenzen 4.0 by Erik Hofmann & Fabian Staiger

Autor:Erik Hofmann & Fabian Staiger
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783662618387
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg


4.5.1.1 Interne Vernetzung und Kundenorientierung

Der Einkauf hat in Bezug auf die Digitalisierung eine besondere Bedeutung, da er als Schnittstelle zwischen Lieferanten (Marktseite) und Bedarfsträgern (interne Anforderungen) fungiert (Tschandl et al. 2016, S. 30). Um im Wettbewerb zu bestehen und kontinuierlich Innovationen hervorzubringen, müssen alle Abteilungen effektiv zusammenarbeiten. Traditionelle Grenzen zwischen Unternehmensbereichen wie Einkauf, Logistik, Produktion, FundE sowie Marketing und Vertrieb, jedoch auch zwischen verschiedenen Akteuren der Supply Chain müssen zunehmend abgebaut werden. Die Bereiche müssen über Systeme miteinander vernetzt werden, um den Datenaustausch zu fördern (Geissbauer et al. 2016, S. 5). Die Reduktion von Schnittstellen und die Harmonisierung verschiedener Systeme werden dadurch zu relevanten Aufgaben des Beschaffungsmanagers (Pellengahr et al. 2016, S. 29–30). Einkauf und Bedarfsträger werden zunehmend beansprucht, um gemeinsam Produkt- und Serviceinnovationen voranzutreiben (Hofmann et al. 2018, S. 19; Vollrath 2017). In der Forschung und Entwicklung sowie der Produktion finden Planung und Konzeption immer öfter in virtuellen Räumen statt. Der Einkauf muss sich früh in diesen virtuellen Produktentwicklungsprozess integrieren und die Bedarfsträger in beschaffungsspezifischen Fragen unterstützen (von der Gracht et al. 2016, S. 9–10). Um die Aufgaben eines Beraters adäquat ausführen zu können, ist er auf eine Vielzahl von Informationen angewiesen, die nur aufgrund einer internen Vernetzung effizient abrufbar sind (Tschandl et al. 2016, S. 30). Dem stark verbreiteten Problem des Maverick Buyings, bei dem es sich um ein Versagen des Einkaufs handelt, kann durch eine konsequente Orientierung an internen Kunden mithilfe eines internen Customer Relationship Managements (iCRM) begegnet werden (Rüdiger und von Schubert 2017, S. 133). Die Entwicklung unternehmensinterner Berater, die mithilfe ihres beschaffungsspezifischen Wissens Bedarfsträger unterstützen und ferner den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Abteilungen gewährleisten, würde zu großen Vorteilen führen (Rüdiger und von Schubert 2017; Zenz 1994). Mithilfe von abteilungsübergreifenden Beschaffungsteams kann Fachwissen mit einkaufsspezifischem Know-how kombiniert werden (Rüdiger und von Schubert 2017, S. 133–135). Dies bedeutet, dass Bedarfsträger und die Beschaffung in Zukunft gemeinsam in crossfunktionalen Teams Warengruppenstrategien entwickeln und umsetzen sollten (Hofmann et al. 2018, S. 19; Vollrath 2017). Beschaffungsentscheide können nämlich nur erfolgreich sein, wenn die Bedürfnisse und Ansprüche der Abteilungen bekannt sind und verfolgt werden. Zudem wird die Beschaffung nur dann als Partner wahrgenommen, wenn interne Kunden (Produktion, Logistik, Marketing etc.) zufrieden sind. Die Beschaffung muss sich stärker an Kunden orientieren, um die Bedürfnisse der Bedarfsträger besser erfüllen zu können. Dazu eignet sich ein vierstufiger Prozess, der in Abb. 4.4 dargestellt wird (Rüdiger und von Schubert 2017, S. 133–135).

Abb. 4.4Vierstufiger Prozess der Kundenorientierung. (Quelle: eigene Darstellung, angelehnt an Rüdiger und von Schubert 2017, S. 135–136)



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