Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1) (German Edition) by Adalyn Grace

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1) (German Edition) by Adalyn Grace

Autor:Adalyn Grace [Grace, Adalyn]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: arsEdition
veröffentlicht: 2024-01-04T23:00:00+00:00


Kapitel 24

Auf Thorn Grove schliefen schon alle, als es Signa dämmerte, dass sie nicht den leisesten Schimmer hatte, wo sich die Bibliothek befand.

Nervös ging sie in ihrem Salon auf und ab, wobei ihr Nachthemd auf dem Boden schleifte und sich immer wieder um ihre Fesseln wickelte. In der Bibliothek würde sie am einfachsten ein Gegenmittel für Blythe finden, aber so gerne sie ihre Nachforschungen auch fernab neugieriger Blicke betrieb, wäre es gar nicht gut, wenn Elijah sie schon wieder dabei ertappen würde, wie sie nachts durch die Flure streifte. Den ersten Stock hatte sie bereits komplett durchkämmt und den Großteil des Erdgeschosses ebenso, blieb also nur noch der zweite Stock.

Signa war gerade dabei, sich einen Plan zurechtzulegen – und eine Ausrede, falls sie erwischt werden sollte –, da rüttelte es an der Balkontür. Sie erschrak. Doch schnell wurde ihr klar, dass ein Geist nicht anzuklopfen bräuchte und der Tod nicht genügend Manieren besaß. Als sich das Geräusch kurz darauf wiederholte und diesmal eindeutig danach klang, als würde jemand an die Scheibe klopfen, begriff sie, wer es sein musste.

Sie warf sich den Morgenrock über und öffnete einen Türflügel. Sylas schien die Weide heraufgeklettert zu sein, denn er hatte noch Blätter im Haar. »Guten Abend.« Im Mondlicht blitzten seine Zähne, als er grinste. »Sie konnten wohl auch nicht schlafen, was?«

Signa hatte nicht übel Lust, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Sollte er schön den Baum wieder hinunterklettern. »Was fällt Ihnen ein? Sie haben hier nichts verloren!«

Trotz seiner Größe bewegte er sich geschmeidig wie eine Katze und schlüpfte an ihr vorbei ins Zimmer. »Ich habe von unten noch eine Kerze brennen sehen. Und Ihr Schatten lief vor der Scheibe hin und her. Ich wollte mich nur vergewissern, dass es Ihnen auch gut geht.«

Wenn sie sich nicht vorsah, würde sie dieser Mann noch ins Verderben stürzen, denn insgeheim genoss sie den Adrenalinstoß, den ihr dieser nächtliche Besuch bescherte. Dabei schämte sie sich nicht einmal, dass sie lediglich Nachthemd und Morgenrock trug, sondern war eher interessiert, wie er darauf reagieren würde. Und tatsächlich verweilte sein Blick ein wenig zu lange auf ihrem Körper. Als sie sich ihm ganz zuwendete, räusperte er sich rasch und schaute zur Decke. Signa verkniff sich ein zufriedenes Grinsen.

»Mir geht es gut, nur meine Cousine ist noch genauso krank wie bei meiner Ankunft.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und fing wieder an, auf und ab zu gehen. »Wenn Sie schon hier sein müssen, sagen Sie mir wenigstens, ob Sie etwas herausgefunden haben? Und sprechen Sie leise.«

»Herausbekommen habe ich kaum etwas.« Sylas setzte sich auf den Boden und lehnte sich an die Wand. »Ich habe die Küche und die Quartiere der Dienstboten durchsucht, mir ist aber nichts Verdächtiges aufgefallen.«

Das hatte Signa schon befürchtet, doch es von ihm bestätigt zu bekommen, machte es noch schlimmer. Sie raufte sich die Haare. »Wir müssen etwas finden, um ihr zu helfen. Es gibt doch auf Thorn Grove eine Bibliothek, da würde ich gerne nach einem Gegenmittel suchen. Nach Kräutern, um das Gift zu neutralisieren.



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