Arbeit - Leben - Glueck by Gina Schulze

Arbeit - Leben - Glueck by Gina Schulze

Autor:Gina Schulze [Schulze, Gina]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3423622202
Herausgeber: DTV Deutscher Taschenbuch
veröffentlicht: 2005-04-30T22:00:00+00:00


Zu viel oder zu wenig? Arbeitszeit in der Diskussion

Die aktuelle Diskussion um die Arbeitszeit ist von der Idee geprägt, dass die Arbeitnehmer für weniger Geld mehr arbeiten sollen. Ging es politisch noch bis vor kurzer Zeit um die Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, geht es heute um die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich, was von einigen Firmen auch schon praktiziert wird. Hinter dieser Forderung steht nur ein Gedanke: Arbeit muss billiger werden. Von allen europäischen Ländern hat Deutschland die höchsten Arbeitskosten und gleichzeitig die meisten (bezahlten) Urlaubstage.

Mehr Arbeit für weniger Geld – diese Forderung betrifft vor allem Arbeiter und Angestellte, die die vereinbarte Arbeitszeit in der Regel einhalten und deren Überstunden – wenn sie denn anfallen – auch bezahlt werden. Die Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich dient dem Erhalt genau dieser Arbeitsplätze. Sie werden mehr und mehr ins Ausland verlagert, weil die Arbeit hier zu teuer ist. Schon jetzt lassen zum Beispiel deutsche Autofirmen ihre Fahrzeuge im Ausland bauen: in Tschechien, Ungarn, China, Brasilien. Um die noch verbliebene Produktion hier zu halten, scheinen längere Arbeitszeiten sinnvoll zu sein. Prinzipiell sind die Arbeitnehmer damit auch einverstanden, denn keiner will seinen Job verlieren. Doch es sorgt für erheblichen Unmut, wenn einerseits gespart werden soll und andererseits die Einkommen einiger Manager üppig wachsen. So stieg etwa das Gehalt von Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp in sechs Jahren um 200 Prozent, sein Einkommen im Jahr 2003 wird auf 5 Millionen Euro geschätzt. Auch die Millionenabfindung, die dem ehemaligen Mannesmann-Vorstand Klaus Esser dafür gezahlt wurde, dass er die feindliche Übernahme der Aktiengesellschaft durch die englische Firma Vodafone nicht verhinderte, haben sich tief ins kollektive Gedächtnis eingegraben. An sie denken wir mit Recht immer dann, wenn es um die Frage geht, wer welche Opfer bringen soll, damit es allen gut geht.



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