Again 02 - Trust Again by Kasten Mona

Again 02 - Trust Again by Kasten Mona

Autor:Kasten, Mona [Kasten, Mona]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe AG
veröffentlicht: 2018-08-20T16:00:00+00:00


Kapitel 20

Nach Hause zu kommen, fühlte sich merkwürdig an. In mir war alles durcheinander. Gleichzeitig war ich unglaublich müde, was wahrscheinlich nicht nur am Sex mit Spencer lag, sondern vielmehr auf meinen Heulkrampf zurückzuführen war. Meine Güte, ich hatte bestimmt die Tränenreserven für die nächsten fünf Jahre aufgebraucht. Ein Blick in den Spiegel der Wohnheimduschen bestätigte meinen Verdacht, dass mein Gesicht aussah wie ein rot gefleckter Ballon.

Unter der Dusche versuchte ich, den Kopf auszuschalten. Ich brauchte Zeit, um die letzte Nacht zu verarbeiten. Ich stand unter der Dusche, bis das Wasser kalt wurde. Danach schlüpfte ich in meinen Pyjama und traute mich endlich, mein Handy in die Hand zu nehmen und die fünf SMS von Allie zu lesen, die sie mir in der Nacht geschrieben hatte und in denen sie mich fragte, wohin ich verschwunden sei und warum ich ihr nicht Bescheid gesagt hätte. Weinender Smiley.

Ich schrieb, dass sie gestern von so vielen Menschen umringt gewesen sei, dass ich es nicht geschafft hatte, zu ihr durchzukommen. Eine ziemlich miese Ausrede, aber für etwas Kreativeres war ich einfach zu müde. Ich hatte dringend ein bisschen Schlaf nachzuholen.

Dad hatte in meiner Kindheit stets gesagt, dass nach ein paar Stunden Schlaf die Welt immer ganz anders aussah – einer seiner Ratschläge, die immer halfen. Also rollte ich mich in meine Decke wie ein Wrap und schloss die Augen. Ich dachte nicht, fühlte nicht und gab mich einfach der Stille und der Schwere meiner müden Gliedmaßen hin.

Ich wachte auf, als Sawyer zurück ins Wohnheim kam. Sie schleuderte ihre Boots von den Füßen, und sie stießen geräuschvoll gegen die Kommode. Das dumpfe Geräusch riss mich aus dem Tiefschlaf.

»Oh, sorry. Ich wusste nicht, dass du schläfst«, sagte sie, als ich mich aufsetzte und mir die Augen mit beiden Händen rieb.

»Schon okay«, gab ich zurück und gähnte ausgiebig. »Wie spät ist es?«

»Kurz nach sieben«, gab Sawyer zurück und schälte sich aus ihrer Lederjacke.

Vorsichtig horchte ich in mich hinein. Ich hatte den ganzen Tag geschlafen und fühlte mich ausgeruhter und viel klarer als zu dem Zeitpunkt, an dem Spencer mich nach Hause gefahren hatte.

Erst jetzt sah Sawyer mich richtig an. Sie legte den Kopf schief und musterte mich mit leicht gerunzelter Stirn. »Du hattest Sex«, sagte sie plötzlich.

Ich versteifte mich. »Was?«

»Du hattest Sex«, wiederholte sie und verschränkte nun die Arme vor der Brust.

»Woher zum Teufel willst du das wissen?«, entgegnete ich überrumpelt.

Sawyer grinste bloß. »Ich spüre Schwingungen. Und da du es nicht einmal abstreitest, habe ich nun die Gewissheit.« Sie hob ihren Rucksack vom Boden und setzte sich auf ihr Bett. Dann kramte sie ihre Kamera aus dem Rucksack und entfernte die Speicherkarte, um sie wenig später in den dafür vorgesehenen Schlitz in ihrem Laptop zu schieben. »War es wenigstens gut?«

Ich schluckte trocken. Musste sie mir diese Frage ausgerechnet jetzt stellen? Ich wollte nicht darüber nachdenken. Denn wenn ich es tat …

Bilder von Spencer tauchten vor meinem inneren Auge auf. Wie sich sein Körper über meinem angespannt hatte, seine Hand, die sich in meinem Haar festgekrallt hatte …

»Oh Gott«, stöhnte ich auf und vergrub das Gesicht in beiden Händen.



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