103 by Aufstand der Hexen

103 by Aufstand der Hexen

Autor:Aufstand der Hexen [Hexen, Aufstand der]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-11-21T17:53:31+00:00


Die Ratten mußten sie buchstäblich eingekreist haben, denn die verstohlenen Bewegungen waren überall um sie her.

Die Situation wurde brenzlig. Es stank bereits zum Himmel. Damona atmete tief durch. Zugegeben, langsam aber sicher wurde sie nervös. Das Piepsen und Fiepen wurde immer lauter, bis es genauso in Ihren Ohren gellte wie das Stimmengewirr und das Schaukeln der Toten.

Damonas Hals trocknete aus. Sie begann zu ahnen, was ihr hier unten blühte. Man wollte sie psychisch fertiggemacht werden –

dann würde man ihr den Rest geben.

Man? Wer war man? Der Alte, der sie in diese teuflische Falle gestoßen hatte? Wer war er? Wie paßte er in dieses Höllenspiel? Ge-hörte er zu der Hexe Charlotta? – Oder war er ein untoter Helfershelfer des Burggrafen? Oder von beiden?

Was für ein Film lief hier überhaupt? Solange sie da nicht klarsah, konnte sie es auch nicht mit einem Zauber versuchen. Erst brauchte sie Einzelheiten, Fakten.

Aber soviel Zeit ließ man ihr nicht!

Die erste fette Ratte sprang!

Den Sprung sah Damona nicht, sie hörte nur ein heftiges, schar-rendes Kratzen, dann für ein, zwei Herzschläge überhaupt nichts –

und dann prallte etwas Zappelndes, Kratzendes, Fauchendes gegen sie …

Entsetzt keuchte Damona auf. Der Kampf begann. Ihre Rechte wischte mit der Luger hinunter, traf die Ratte auch, die sich bereits in die Lederjacke verbissen hatte und mit allen vieren strampelte.

Das Vieh wurde davongeschleudert, schlug auf den Boden. Dafür näherten sich aber die anderen Ratten, als wäre das das Signal für ihren gemeinsamen Angriff gewesen!

Damona rannte los. Die Knochenmänner an der Decke wurden von heftigeren Windstößen zum Tanzen gebracht, und das Pochen, Klappern, Schaben entwickelte sich zu einer schaurigen Melodie, welche die Ratten offensichtlich anpeitschte.

Damona zündete im Laufen immer wieder kurz das Feuerzeug an.

Trotzdem rechnete sie schon fast mit jedem Schritt damit, keinen Boden mehr unter ihren Füßen vorzufinden. Es war grausam. Das Ge-fühl, haltlos in eine unauslotbare, von Schlangen wimmelnde schwarze Tiefe zu stürzen, steckte ihr von vorhin noch in den Knochen. Sie nahm keine Rücksicht darauf. Mit großen, geschmeidigen Sätzen jagte sie durch den unheimlichen Folterkeller.

Mit einem geradezu unverschämten Glück konnte sie den Schächten ausweichen …

Aber dann begriff sie schlagartig, daß das nicht nur Glück war. Es war die Kraft des Hexendämons Yakaal, die in ihr war, die wuchs, hochflammte wie ein grelles Licht, das jedem Sturmwind trotzte …

Eine eigenartige, unfaßbare Kraft, etwas Archaisches, das ihre He-xensinne schärfte … Die Dunkelheit war für Damona King plötzlich keine alles verbergende Barriere mehr. Sie konnte trotz dieser Dunkelheit genügend Einzelheiten erkennen …

Hexenaugen – Katzenaugen.

Sie sah in der Finsternis!

Selbst für Damona war diese Erkenntnis eine Art Schock, mit dem sie momentan kaum richtig fertig wurde. Sie hatte keine Ahnung, woher diese wundersame Wandlung plötzlich kam. Wie konnte sie sich die Macht des Hexendämons kontrollierbar machen? Sie wußte es nicht. Jedenfalls klappte es damit nicht so, wie mit ihrem Hexen-stein, der nur in Momenten allergrößter Gefahr gewisse Kräfte frei-gesetzt hatte … Nein, hier war es anders. Es mußte eine bewußte Steuermöglichkeit geben. Aber darüber nachzudenken hätte jetzt ihren Tod bedeutet. Sie prägte sich alle Begleitumstände ein … Und



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