Winnetou IV (Winnetous Erben) by Karl May
Autor:Karl May [May, Karl]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: Fehsenfeld
veröffentlicht: 1909-12-31T22:00:00+00:00
Sechstes Kapitel.
Am Mount Winnetou
Es war ungefähr eine Woche später. Wir hatten während der letzten Nacht am unteren Klekih Toli gelagert und ritten nun am frühen Morgen an seinem Ufer aufwärts. Klekih Toli ist ein Apatschewort. Es heiÃt so viel wie »weiÃer Fluë. Dieser Fluà hat ein bedeutendes Gefälle. Er kommt in zahlreichen Kaskaden vom Mount Winnetou herab. Der weiÃe Schaum dieser Kaskaden ist es, der ihm seinen Namen gegeben hat. Er ist tief eingeschnitten. Darum sind seine Ufer hoch und steil, oben mit Wald und unten mit Buschholz bewachsen. Da, wo er aus dem gewaltigen Massiv des Mount Winnetou tritt, bildet er mehrere Wasserfälle, welche ihrer Umgebung ein höchst energisches Aussehen erteilen.
Wir waren vier Personen; das Herzle, der »junge Adler«, Papperrnann und ich. Die beiden Enters hatten wir am »Dunkeln Wasser« nicht wieder zu sehen bekommen, zumal kein besonderer Grund für uns vorhanden war, ein solches Wiedersehen herbeizuführen. Daà wir ihnen irgendwo und irgendwann wieder begegnen würden, verstand sich ganz von selbst. Kakho-Oto war am Morgen nach der Beratung im »Haus des Todes« zu uns gekommen und hatte uns berichtet, daà im Lager der Roten nichts Besonderes geschehen sei. Sie fragte uns nicht, was wir erlauscht hätten; darum schwiegen auch wir darüber, um sie nicht mit sich selbst und ihren Stammespflichten in Konflikt zu bringen. Vor allen Dingen wurde ihr verheimlicht, daà wir uns in den Besitz der Medizinen gesetzt hatten. Je weniger Personen das wuÃten, um so besser war es für uns. Als wir ihr unsern Entschluà kundgaben, sofort weiter zu reiten, tat ihr diese schnelle Trennung wehe. Sie hätte uns gern begleitet, sah aber wohl ein, daà dies mehr eine Belästigung als eine Erleichterung für uns gewesen wäre und daà sie mehr und besser für uns wirken konnte, wenn sie bei den Kiowa blieb. Doch wurde verabredet, uns unter allen Umständen am Mount Winnetou wiederzusehen.
Diesem Berg waren wir jetzt nun nahe, obgleich wir ihn noch nicht sahen, der tiefen FluÃrinne wegen, in der wir ritten. Es gab vom »Dunkeln Wasser« aus einen anderen, bequemeren Weg nach dem Mount Winnetou, den wir aber vermieden hatten, weil wir annahmen, daà er unter den jetzigen Verhältnissen belebter sein werde, als wir wünschtet. Wir wollten unnütze Begegnungen vermeiden und am liebsten dort plötzlich eintreffen, ohne vorher gesehen und beachtet worden zu sein. Darum kamen wir von einer nicht gerade übermäÃig wegsamen Seite her und waren nun aber doch gezwungen gewesen, nach dem Ydekih Toli einzubiegen, um nicht an unserem Ziel vorüberzugehen. Daà wir dadurch auf einen jetzt viel betretenen Weg geraten waren, bemerkten wir an den Spuren von MenschenfüÃen und Pferdehufen, die uns in die Augen fielen. Und gar bald sahen wir auch einige Indianer, welche an einer Stelle, an der wir vorüber muÃten, zwischen den Büschen hockten. Es waren ihrer vier. Ihre Pferde weideten am Wasser. Sie waren unbemalt und nur mit der Lanze bewaffnet, trotzdem aber sofort als Kanean-Komantschen zu erkennen. Als sie uns erblickten, richteten sie sich aus ihrer hockenden Stellung auf und schauten uns entgegen. Sie bildeten einen Posten, den man hier aufgestellt hatte, um alle, die hier vorbeikamen, zu kontrollieren.
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