Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt by Boris Pfeiffer

Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt by Boris Pfeiffer

Autor:Boris Pfeiffer [Pfeiffer, Boris]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder
Herausgeber: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co KG
veröffentlicht: 2012-08-06T22:00:00+00:00


Nachdem Schmudo die Stufen wieder hinuntergegangen war, ließen Jenny, Addi und Ağan ein paar Minuten verstreichen, bevor sie ihm folgten.

Doch auf ihre vermeintlich glückliche Rettung folgte ein böses Erwachen. Kaum waren sie an der Notausgangstür in der blauen Wand angekommen, hörten sie in der Kehranlage Geräusche und Stimmen.

Ağan bückte sich und blickte durch das Schlüsselloch.

„Oh nein!“ Er richtete sich wieder auf. „Da parken jetzt zwei neue Züge. Und dazwischen stehen zwei U-Bahn-Fahrer, die sich unterhalten und Kaffee trinken.“

„Aber dann kommen wir hier nie mehr raus, ohne bemerkt zu werden“, sagte Addi verzweifelt. „Da kommen doch bestimmt die ganze Zeit Züge an, um zu wenden.“

Ağan nickte. „Und wenn sie uns finden, bringen sie uns zur Polizei. Leute, ich will nicht, dass meine Eltern mich auf dem Polizeirevier abholen müssen. Wenn das meine Schwester mitkriegt …“

„Wir könnten doch einfach sagen, dass uns Goffi weggelaufen ist und wir ihn retten mussten?“, schlug Jenny vor.

„Dann werden unsere Eltern trotzdem benachrichtigt“, meinte Addi. „Und das bedeutet, dass wir uns so schnell nicht wiedersehen werden. Wenn mein Vater mitbekommt, dass ich heimlich durch U-Bahn-Tunnel laufe …“ Er ließ den Satz unvollendet, aber Jenny und Ağan verstanden sehr gut, was ihr Freund meinte.

„Meine Mutter würde es verstehen, aber nur wenn ich ihr die ganze Wahrheit sage“, erklärte Jenny nach kurzem Überlegen. „Allerdings glaube ich nicht, dass sie den Dschinn abnimmt.“

„Natürlich gibt es Dschinns!“, flüsterte Ağan eindringlich. „Und mein Vater weiß das auch. Aber er würde niemals zulassen, dass ich einen durch einen U-Bahn-Tunnel verfolge.“

„Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich hier eher um Diebe als um Dschinns handelt“, sagte Addi.

Er ging die Treppe ein Stück nach oben und setzte sich auf eine Stufe. Ağan und Jenny kauerten sich ebenfalls hin.

„Gemein wie Dschinns sind sie auf alle Fälle trotzdem“, meinte Ağan nach einer Weile. „Das habt ihr ja selbst gehört.“

„Ja. Trotzdem habe ich nicht verstanden, was die genau vorhaben, außer dass sie irgendwie ihre Kumpels reinlegen wollen“, meinte Jenny. Sie dachte nach. „Aber eins wissen wir: Die Bande zerschlägt die Schaufenster mit alten Nothämmern.“

„Was ist das?“, fragte Addi.

„Das sind die Hämmer, die in der U-Bahn hängen und mit denen man die Scheiben einschlägt, wenn man im Notfall da durchmuss“, erklärte Jenny.

Addi grinste. „Cool. Und irgendwie sind diese Diebe auch cool. Ich meine, davon träumt doch jeder, sich einfach mal das aus dem Schaufenster zu nehmen, was man da sieht und gerne haben will.“

„Klauen ist es trotzdem“, wandte Ağan ein.

Jenny nickte. „Klar ist es das. Aber lasst uns weiterdenken. Irgendwie benutzen diese Gauner die U-Bahn für ihre Einbrüche. Vielleicht fahren sie zu einer Uhrzeit rum, zu der die Bahn eigentlich noch gar nicht fährt? Obwohl es ja da, wo die Überfälle waren, überhaupt keine U-Bahn-Stationen gibt.“

„Aber der Mann im KaDeWe hat doch was gesagt von einer Strecke“, sagte Ağan.

„Ja“, bestätigte Addi. „Er hat gesagt, es klingt wie die Strecke, die …“

„Die es nicht gibt“, vollendete Jenny den Satz. „Das verstehe ich nicht. Und das mit dem Reinlegen habe ich auch nicht kapiert. Und von einem Schmierzug habe ich auch noch nie was gehört.



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