Schutzengel auf Abwegen by Leonie von Zedernburg

Schutzengel auf Abwegen by Leonie von Zedernburg

Autor:Leonie von Zedernburg [Zedernburg, Leonie von]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-06-23T22:00:00+00:00


Guten Appetit!

Lori biss genüsslich in ihre Semmel. Hm, sie konnte sich nicht erinnern, wann es ihr das letzte Mal so gut geschmeckt hatte. Alleine der Anblick all der Köstlichkeiten, unter denen sich der Tisch förmlich bog, sorgte dafür, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Es fehlte wirklich an nichts. Diese Lindi nahm ihren Job wahrhaftig ernst. Ob sie Cassies Haushalt mit einem Luxushotel verwechselte? Seit wann aß man zum Frühstück Hummer?

»Na schmeckt’s?«

Vor Schreck fiel Lori die Tasse aus der Hand. Betreten sah sie sich die Bescherung an. Was würde Lindi dazu sagen? Dann wanderte ihr Blick weiter. Wütend musterte sie den Mann, der sie mehr beschäftigte, als für ihr Seelenheil zuträglich war. Er brachte es doch immer wieder fertig, sie aus der Fassung zu bringen. Warum tauchte er gerade jetzt auf? Er konnte sich doch sicher denken, dass hier jede Minute jemand auftauchen konnte. Also nicht gerade die beste Gelegenheit für einen gemütlichen Plausch.

»Warum bist du so nervös? Hast du Angst, dass uns jemand überraschen könnte?« Raphael hatte seinen sexy Hintern auf Cassies Stuhl geparkt. Lässig, die Arme auf der Tischplatte abgestützt, saß er da und taxierte unverschämt grinsend die aufgebrachte Lori.

»Du hast doch eine Meise. Warum sollte ich Angst haben, dass uns jemand überrascht?« Selbst in Loris Ohren klang das wenig überzeugend. Wieso benahm sie sich in seiner Gegenwart immer wie eine dumme Göre?

»Nun, das kann ich dir auch nicht sagen.« Raphael lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sein Gesichtsausdruck sagte mehr als tausend Worte.

»Ha, ha, selten so gelacht. Findest du diese Spielchen nicht langsam langweilig?« Lori gab die beleidigte Leberwurst, musste aber aufpassen, dass sie sich nicht verriet. Sie fand die Situation eher komisch. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann musste sie sich eingestehen, dass sie es war, die diese Spielchen durchaus genoss. Es hatte schon was für sich, wenn man gar nicht erst den Mund aufmachen musste, um Feedback zu bekommen. »Warum bist du hier? Hast du Angst, dass mich der arme Hummer anfällt? Ich kann dich beruhigen, der ist leider nicht mehr in der Lage für solche Sperenzchen.«

»Du bist pietätlos, hat dir das schon einmal einer gesagt?«

»Jetzt komm mir nicht so. Ich kann mich gut daran erinnern, dass du in dieser Hinsicht auch nicht gerade zaghaft bist. Also, raus mit der Sprache, was ist so wichtig, dass du mich beim Frühstücken stören musst?«

Raphael wirkte leicht verunsichert. Urplötzlich fehlten ihm die Worte. Es gab wirklich keinen plausiblen Grund für seine Anwesenheit. Jedenfalls nicht im Sinne seines Auftrages. »Ich ...?«

»Lori, bist du fertig mit frühstücken?« Cassandra stand unvermittelt mitten im Zimmer. Ein hektischer Blick zum Kopfende des Tisches und Lori bekam eine Hitzewallung, die ihresgleichen suchte. Er saß immer noch da. Sichtlich amüsiert verfolgte er das Farbenspiel in ihrem Gesicht.

»Ist dir nicht gut?«, besorgt kam Cassie näher, um der Freundin eventuell beistehen zu können.

»Alles Okay.« Lori zauberte schnell ein Lächeln auf ihr erhitztes Gesicht. »Das ist nur der Kaffee. Manchmal reagiert mein Kreislauf etwas heftig auf das Koffein.«

»Na, dann solltest du eben keinen trinken«, war Cassies lakonische Antwort.



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