Schokoladenzauber by Ashley Trisha

Schokoladenzauber by Ashley Trisha

Autor:Ashley, Trisha [Ashley, Trisha]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-06-10T14:42:56+00:00


Kapitel zwanzig

Gefallene Engel

Und das war mir gelungen, ich hatte sogar auf Auto-Antwort umgeschaltet, und David hatte nichts gemerkt. Ihm habe der Nachmittag großen Spaß gemacht, erklärte er – was für mich, unter anderen Umständen, sicher auch gegolten hätte.

Erst später, als wir in einem Café am Kanal Tee tranken und das Für und Wider der beiden besichtigten Häuser diskutierten, ging mir auf, dass Brummbart Raffy womöglich schon verwünscht hatte, und dies wegen eines Unrechts, das sich als Folge von Leichtgläubigkeit und Dummheit herausgestellt hatte. Vielleicht sollte ich Brummbart, falls es noch nicht zu spät war, darüber aufklären? Aber andererseits konnte er Raffy nicht wirklich etwas antun, oder …?

Als ich in die Wirklichkeit zurückkehrte, ließ sich David gerade über Gästezimmer mit eigenem Bad aus, ein Thema, das mich nie besonders bewegt hatte, und im Moment schon gar nicht, daher sagte ich, ich müsse nach Hause.

David brachte mich bis zur Haustür, aber auch danach hatte ich keine Minute für mich, weil gleich darauf Jake heimkehrte. Ich hatte ihm versprochen, sein Lieblingsessen zu kochen, Wurst und Püree mit Senfsauce, gefolgt von einem frischen Sahne-Eclair, das ich morgens im Supermarkt gekauft hatte – vor einer gefühlten halben Ewigkeit.

Aber wahrscheinlich war das sogar gut so, denn als wir mit dem Essen fertig waren, hatten sich die hemmungslosen Tränen, die ich weinen wollte, hinter einer Wand der Entschlossenheit aufgestaut, und daher wollte ich Jake wenigstens einen Teil der Wahrheit erzählen. Es war besser, wenn er es aus meinem Mund erfuhr und nicht über den Dorftratsch.

»Der neue Vikar war heute bei Brummbart«, sagte ich, kratzte die Teller ab und stellte sie in die Spülschüssel. »Und danach bei mir.«

»Wieso?«, fragte Jake und sah von der aktuellen Ausgabe der Frauenzeitschrift Skint Old Northern Woman auf, eine ungewöhnliche Lektüre für einen Teenager – aber er ist ja auch ein ungewöhnlicher Teenager.

»Um über alte Zeiten zu reden.« Ich holte tief Luft und gestand: »Wir waren nämlich vor vielen Jahren zusammen. Du warst noch ein Baby, deswegen erinnerst du dich nicht; ich bin damals auf die Uni gegangen, und da habe ich ihn kennengelernt. Doch dann ist er mit Mortal Ruin losgezogen, wurde Rockstar, und ich … bin nach Hause gekommen.«

»Du warst mit Raffy Sinclair zusammen?«, rief er mit dem gleichen beleidigenden Erstaunen, das auch Felix angesichts dieser Neuigkeit an den Tag gelegt hatte.

»Nur ein paar Wochen, seither habe ich ihn nicht mehr gesehen.«

»O mein Gott – ich hätte Raffy Sinclair als Schwager haben können, wenn du es nicht versaut hättest?«, fragte er pikiert.

»Ich habe es nicht versaut, wir haben uns … auseinanderentwickelt«, log ich. Die ganze Wahrheit würde Jake besser nicht erfahren, immerhin war er der Grund dafür gewesen, dass ich nicht an die Uni und damit zu Raffy zurückgekehrt war. »Du wolltest doch sowieso keinen Schwager – denk nur daran, wie furchtbar du zu dem armen David warst.«

»Ihn habe ich nicht gewollt. Er konnte mich nicht ausstehen.«

»Nein, das stimmt nicht, er hatte nur irgendwann die Nase von deinen entsetzlichen Streichen voll, und wen wundert’s! Er hat erst heute nach dir gefragt – auf welche Uni du gerne gehen würdest und so was.



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