Schneyder, Kim by ich hab den Prinzen verzaubert ! Hilfe

Schneyder, Kim by ich hab den Prinzen verzaubert ! Hilfe

Autor:ich hab den Prinzen verzaubert ! Hilfe [Hilfe, ich hab den Prinzen verzaubert !]
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-06-13T18:02:14+00:00


Es gibt viele Möglichkeiten, Menschen Schreckliches anzutun.

Nur so auf die Schnelle fällt mir dazu ein:

Man kann sie ihrer Existenz berauben, zum Beispiel.

Oder man macht sie lächerlich, sodass sie ihren Mitmenschen nie wieder unter die Augen treten können.

Und natürlich gibt es auch so altbewährte Mittel wie Mord und Totschlag.

Das Schlimmste jedoch, das mit Abstand Allerschrecklichste, was man einem Menschen zufügen kann, ist, ihn mit seiner Urangst zu konfrontieren. Jeder hat so etwas – das weiß ich spätestens von dem Fiesling O’Brien aus Orwells 1984 –, bei dem einen sind es Ratten, beim anderen Spinnen, bei manchen Schlangen, und bei Reiner Calmund ist es wahrscheinlich die Angst, einen Tag lang nichts zu essen zu bekommen.

Und bei manchen ist es die Angst vor homosexuellen Erfahrungen. Bei Männern wie Gerhard zum Beispiel. Das ist mir immer schon aufgefallen bei ihm. Bei diesem Thema hat er jedes Mal ganz empfindlich reagiert, egal, ob wir uns nur Sendungen im Fernsehen anguckten oder ob man ihm jemanden vorstellte, von dem er annahm, dass er schwul sei. Gerhard ist dann immer blitzschnell auf Tauchstation gegangen, nicht ohne vorher ein paar abfällige Bemerkungen loszuwerden. Wirklich auffällig war das. Ich habe echt keine Ahnung, was man ihm während seiner Erziehung so alles eingeimpft hat, aber zentraler Punkt muss gewesen sein: Schwul ist schlecht!

Dementsprechend habe ich dann auch meine Rache geplant, nachdem er mich betrogen hatte. Seine allergrößte Angst, diese tief verankerte Urangst, damit wollte ich ihn konfrontieren, und ich wollte sie durch ein triebhaftes Wesen namens Honzo Gestalt annehmen lassen.

Was rückblickend betrachtet übrigens nicht einmal schwer war.

Honzo für ein sexuelles Blind Date zu gewinnen, bedurfte keiner allzu großen Überredungskunst, und auch Gerhard war ein leichtes Opfer.

»Unsere Beziehung könnte ein bisschen Pep vertragen, findest du nicht?«, hatte ich am Telefon gesagt.

»Hm, ich finde es eigentlich peppig genug«, antwortete er. »Aber wenn dir etwas fehlt …«, fügte er noch großzügig hinzu.

Eine ähnliche Reaktion hatte ich schon vorausgeahnt, deshalb hatte ich ihn auch angerufen, weil man am Telefon niemanden im Affekt erwürgen kann.

Dass du genug Pep hast, habe ich inzwischen gesehen, du mieser Schuft, dachte ich voller Grimm.

»Nun, ich denke, es könnte uns beiden nicht schaden«, sagte ich mit übermenschlicher Selbstbeherrschung. »Wie sieht’s eigentlich aus bei dir: Bist du experimentierfreudig?«

Sein spontanes Schnaufen sagte laut und deutlich »Ja«. Dennoch bemühte er sich um scheinbare Unbefangenheit, als er antwortete: »Na ja, kommt drauf an. Wenn du mir nicht gerade einen riesigen Schwarzen ins Bett legst, oder mir mit einer Peitsche kommst …« Er lachte gekünstelt.

»Nein, nein, keine Sorge, ich hatte da an etwas ganz anderes gedacht …«

Dann legte ich ihm meinen Plan dar.

Nur drei Stunden später – es ist erstaunlich, wie schnell Männer sich von Verpflichtungen frei machen können, wenn man ihnen hemmungslosen Sex in Aussicht stellt – marschierte er schön brav ins Stundenhotel Zur kurzen Rast, ließ sich den Zimmerschlüssel aushändigen, der schon für ihn bereitlag, betrat die Flitterwochensuite, die sich von den anderen Zimmern eigentlich nur dadurch unterschied, dass sie über eine Badewanne verfügte, zog sich splitternackt aus, verband sich mit seiner eigenen



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