Pappnase (German Edition) by Schebesta Lutz

Pappnase (German Edition) by Schebesta Lutz

Autor:Schebesta, Lutz [Schebesta, Lutz]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-18T23:00:00+00:00


10

„Was hast du denn noch für Geheimnisse?“, fragt mich Emma, die als erstes die Sprache wiedergefunden hat.

„Wer Karneval hasst, ist zu allem im Stande!“, gibt Dirk zu bedenken.

„Also nicht, dass das schlimm wäre. Aber vielleicht ist Max auch noch schwul?“, mischt sich Konrad ein.

„Jetzt macht aber mal einen Punkt. Nur weil ich nicht der Karnevals-Jeck Number One bin, heißt das nicht, dass ich ein Monster bin. Und Konrad ich kann dich beruhigen. Ich habe nichts gegen Schwule, aber auch nichts dafür. Es ist mir relativ egal, wie zwei, drei oder von mir aus auch fünf Menschen miteinander Sex haben. Aber es ist schon sehr Besorgnis erregend für mich, wie du darüber denkst!“

Ich sollte nicht so viel und so laut sprechen. Mein Kopf explodiert gleich. Die behandeln mich hier, als wären wir in einer neuen RTL Doku-Soap „WG im Brennpunkt“ oder beim Ableger von „Germanys next Top Model“, „Germanys next total Versager“. Fehlt nur noch, dass Emma mir gleich erklärt, dass sie kein Foto für mich hätte. Wobei, in ihren Augen müsste ich ja eine Runde weiter sein.

„Ich habe doch nur gefragt! Ganz ohne Wertung!“, verteidigt Konrad sich.

„Ja, ja, schon klar. Und dieses Tribunal ist jetzt auch beendet. Mein Gott, ich habe gestern einen über den Durst getrunken. Wer hat das noch nicht von euch?“, frage ich in die Runde und füge hinzu: „Ihr braucht gar nicht überlegen. Jeder der hier im Raum ist. Und jeder hat sich auch schon mal daneben benommen. Unterm Strich ist das aber Wurst! Und das mit der Erbschaft ist genau genommen auch eine reine Privatsache!“

Es ist doch echt lächerlich, wie sich hier alle aufspielen. Ich habe schließlich niemanden ermordet. Meine Ansprache hat gesessen und ich stehe auf, um in meinem Zimmer zu verschwinden. Dieses blöde Hämmern in meinem Kopf will einfach nicht aufhören. Doch so einfach wollen sich meine Freunde nicht geschlagen geben. Da Emma sich erhebt, bekomme ich wohl doch gleich kein Foto.

„Wo willst du denn jetzt hin?“, fragt sie mich.

„Meinen Schlaf fortsetzen. Wir sind doch fertig hier! Oder kann ich noch etwas für euch tun?“

„Du bist echt unglaublich. Also eins kann ich dir sagen, ohne Freunde wirst du nie Karnevalsprinz werden!“, mault Dirk mich an. Der Moralritter kotzt mich heute wirklich an. Als Freund, hätte er auch schon vorher dafür sorgen könne und lacht dabei wieder so schönchh. Wobei en, dass ich weniger trinke.

„Wenn du mir jetzt die Freundschaft kündigen willst, weil ich meinen Kater verjagen will: bitte! Dann waren wir aber gar keine richtigen Freunde. Und wer sagt denn, dass ich die Aufgabe erfüllen will? Ich lebe auch gut ohne Karneval und ohne die Million“, lüge ich ein bisschen.

„Du willst das Geld nicht?“, fragt Emma ungläubig nach.

„Das Geld würde ich schon wollen. Aber jetzt zählt doch mal eins und eins zusammen. Ich werde nie Karnevalsprinz werden können … und damit ist das Thema doch wohl durch!“

„Wieso denn nicht? Also ich kenne mich nicht damit aus, aber theoretisch ist das doch möglich. Du musst es nur wollen …“, sagt Konrad.

„Prima, dann erkläre ich euch offiziell zu meinem Wahlhelferteam.



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