Noch ein Kuss by Carly Phillips

Noch ein Kuss by Carly Phillips

Autor:Carly Phillips [Phillips, Carly]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783453409613
Google: ul-vNAEACAAJ
Herausgeber: Heyne Taschenbuch
veröffentlicht: 2013-08-11T22:00:00+00:00


Kapitel 7

Carly schloss die Hintertür des peinlich sauberen Strandhauses auf. Nichts hatte sich hier verändert, seit ihre Eltern es vor über zehn Jahren gekauft hatten. Die weißen Küchenschränke mit den kornblumenblauen Zierleisten ließen es wie ein fröhliches Zuhause wirken. Doch da Carly mit dem Wissen aufgewachsen war, dass die Ehe ihrer Eltern eine Farce war, hatte sie diesen Raum deprimierend gefunden.

Heute jedoch erschien er ihr anders. Dabei hatte das Haus sich nicht verändert. Aber sie vielleicht? Da dieser Urlaub der Selbsterkenntnis dienen sollte, würde sie es wohl bald herausfinden. Carly hatte dafür gesorgt, dass die Verlobung gelöst, die Geschenke zurückgegeben und Freunde und Verwandte informiert wurden, ehe sie sich auf den Weg zur Hochzeit machten, sodass sie mit einer positiven Grundstimmung anreisen konnte. Die luftige Küche mit dem leuchtenden Dekor gefiel ihr wirklich. Das Klingeln des Telefons unterbrach ihr Grübeln.

Die Stimme ihrer Mutter begrüßte sie. »Ich wollte mich nur vergewissern, dass du gut angekommen bist.«

»Alles in Ordnung, Mom. Ich bin erst seit ein paar Minuten da.«

Der Telefonanruf kam eigentlich nicht überraschend, trotzdem wunderte Carly sich. Immerhin war es schon eine Weile her, dass sie sich mit einem Problem an ihre Mutter gewandt hatte. Erst da fiel ihr auf, dass ihre Mutter nie aufgehört hatte, ihre Hilfe anzubieten. Carly dagegen hatte aufgehört, irgendetwas von Anne anzunehmen. Das war ein weiteres Problem, das sie in diesen einsamen Ferien lösen musste.

»Ja, ich bin sicher. Mir geht’s gut. Ja, er hat angeboten, für alles, was mit der Hochzeit zusammenhängt, aufzukommen, aber ich habe ihm den Laufpass gegeben, deshalb möchte ich meinen Teil beisteuern.« Sie und Peter hatten über Anrufbeantworter miteinander kommuniziert und es irgendwie fertiggebracht, sämtliche Vorbereitungen zu stoppen.

Die Erwiderung ihrer Mutter gewährte Carly einen weiteren Einblick in die Art und Weise, wie Anne Wexler mit dem Leben umging: Immer schön lächeln und durchhalten. »Ja, ich weiß, dass die Leute in Dads Büro darüber reden. Ich habe nichts anderes erwartet. Klatsch lässt sich nicht unterdrücken. Aber ich mache mir nichts draus, wirklich, und das solltest du auch nicht. Oder wäre es dir lieber, wenn ich die Sache durchgezogen hätte und für den Rest meines Lebens unglücklich gewesen wäre?«

»Es tut mir leid, Mom. Ehrlich. Können wir das Thema nicht einfach fallenlassen? Nett, dass du dich nach mir erkundigt hast, in ein paar Tagen rufe ich dich wieder an.«

Es läutete an der Vordertür. »Ich muss aufhören. Melde mich bald wieder. Tschüs.«

Erst nachdem Carly aufgelegt hatte, bemerkte sie, dass ihr der Kopf dröhnte. »Bin gleich da«, rief sie in Richtung Haustür.

Sie fischte zwei Aspirin aus ihrer Handtasche und spülte sie mit einem Glas Wasser hinunter, dann ging sie nach vorn. Nur weil ihre Mutter sich dazu entschlossen hatte, ihre Ehe fortzusetzen, musste Carly es doch nicht genauso machen. Ihr ganzes Leben lang war sie auf einem schmalen Grat gewandelt, voller Angst, die Fehler ihrer Eltern zu wiederholen – wie ihr Vater nach mehr Liebe und Leidenschaft zu suchen oder wie ihre Mutter alle Hindernisse auf ihrem Weg ungerührt hinzunehmen. Und da die Fehler ihres Vaters so viel



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