Herzschlagzeilen by Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG

Herzschlagzeilen by Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG

Autor:Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Herausgeber: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2014-01-17T23:00:00+00:00


Kiki stürmt ins Zimmer, als ich gerade das dritte T-Shirt in Folge entnervt auf mein Bett werfe.

»Wo bleibst du denn? Wir sind schon fertig mit Frühstücken. Hast du verschlafen?«

»Ich hab nix zum Anziehen«, jammere ich. »Wie soll ich umwerfend aussehen, wenn unsere Eltern uns nie was zum Anziehen kaufen?« Ausnahmsweise widerspricht meine Schwester mir nicht, sondern hilft mir dabei, meinen Kleiderschrank zu durchforsten.

»Hast du einen schwarzen BH?«, fragt sie mich, als sie mit dem Kopf wieder aus den Schrankfächern auftaucht.

»Ja, warum?«

»Dann zieh das hier an!« Sie hält ein langärmliges schwarzes Shirt in den Händen, das vorn ziemlich viele kleine Druckknöpfe hat. »Ist das nicht ein bisschen – ähm – einfarbig?« Ich bin nicht wirklich überzeugt.

»Nicht, wenn du es richtig anziehst. Los, zieh mal den BH an.«

Etwas widerwillig gehorche ich Kiki. So ganz vertraue ich dem Geschmack einer 13-jährigen dann doch nicht. Ich hätte jetzt viel lieber Nina statt meiner kleinen Schwester hier, aber die sehe ich heute erst in der Schule.

Als ich mir das schwarze Shirt über den Kopf gestreift habe, greift Kiki nach den kleinen Druckknöpfen und öffnet sie fast alle.

»Stopp, so kann man mir ja fast bis auf den Bauchnabel gucken«, protestiere ich.

»Stimmt, zwei weniger tun es auch.« Ungerührt schließt Kiki zwei der Knöpfchen wieder und schiebt mich vor den Spiegel.

»He, das sieht cool aus«, muss ich zugeben. Mit dem schwarzen schlichten Shirt kommt meine neue Frisur richtig gut zur Geltung. Die Haare glänzen wie das Fell eines Eichhörnchens. Und da, wo Kiki die kleinen Knöpfchen geöffnet hat, blitzt jetzt der Spitzenbesatz meines schwarzen BHs frech hervor. Ein echter Hingucker. Und Kiki hat recht. So ist es gerade richtig. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Ich schnappe mein Schminkzeug und düse ins Bad.

»Danke, du bist ein Schatz. Bin in zwei Minuten fertig!«, rufe ich meiner Schwester noch über die Schulter zu. Manchmal ist es doch gar nicht so übel, eine kleine Schwester zu haben.

»Immer wieder gern«, zwitschert Kiki. »Den Tipp mit dem Shirt habe ich übrigens aus einem Vampirroman. Dann liegt der Hals schön frei!«

Ich beschließe, einfach so zu tun, als ob ich das nicht gehört hätte.

»Du siehst wunderschön aus«, flüstert mir Nina in der Schule zu. Ich hatte ihr nach dem Friseurbesuch gestern schon ein Foto geschickt, das ich mit meiner Webcam gemacht hatte. Aber ich freue mich trotzdem, dass die Realität offensichtlich hält, was das Foto versprochen hat. Ein paar der anderen sind auch schon da, aber Nina und ich haben uns in die letzte Reihe zurückgezogen, um in Ruhe unsere Neuigkeiten austauschen zu können. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich die ganze Zeit so mit Marc und meinem Problem beschäftigt war, dass ich meine Freundin noch gar nicht nach ihren Erlebnissen in der Tierarztpraxis gefragt habe. Ninas Augen leuchten, während sie von kranken Hamstern und kastrierten Kaninchen erzählt. Ganz offensichtlich hat sie ihren Traumberuf schon gefunden.

Plötzlich unterbricht sie sich und stößt mich in die Seite.

»He, was ist denn?« Irritiert blicke ich auf. Und zwar genau in die Augen von Luke, der mich ungläubig anstarrt.



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