Hebt die Titanic by Clive Cussler

Hebt die Titanic by Clive Cussler

Autor:Clive Cussler
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-03-03T18:21:16+00:00


40

Seit dem frühen Morgen wehte ein stetiger Nordostwind. Bis zum Spätnachmittag hatte er sich zu einer steifen Brise von fünfunddreißig Knoten verstärkt. Ehe Bergungsschiffe schlingerten heftig in der aufgewühlten See, und die Männer wagten sich nicht auf die eisschlüpfrigen Decks. Schon deshalb nicht, weil der naßkalte Nordostwind den Körper viel schneller unterkühlte als trockene Kälte.

Der Meteorologe Joel Farquar an Bord der Capricorn- abkommandiert vom Staatlichen Wetteramt - schien unbeeindruckt von den Windböen, die um den Kommandoraum fauchten. Er studierte die mit den Nationalen Wetter-Satelliten verbundenen Geräte, die alle vierundzwanzig Stunden vier verschiedene Raumaufnahmen des Gebiets über dem Nordatlantik lieferten. »Wie lautet nun deine Wetterprognose?« fragte Pitt. Er stemmte sich gegen die Schlingerbewegungen des Schiffs. »In einer Stunde wird der Wind schwächer werden«, antwortete Farquar. »Morgen bei Sonnenaufgang sollte er bis auf zehn Knoten abgeflaut sein.«

Beim Sprechen blickte Farquar nicht von seinen Geräten und Luftaufnahmen hoch. Er war ein kleiner Mann mit rötlichem Gesicht: ohne Sinn für Humor und scheinbar ohne einen Funken menschlicher Wärme. Aber alle an der Bergungsoperation beteiligten Männer respektierten ihn wegen seines Fleißes und seiner fast unheimlich genauen Wettervoraussagen. »Da macht man seine Pläne, und alles ist umsonst«, sagte Pitt verdrossen. »Jetzt haben wir schon zum vierten Mal innerhalb einer Woche die Direktverbindungen unterbrechen und an Bojen anschließen müssen.«

»Das Wetter können wir Menschen eben noch nicht selber machen«, sagte Farquar gleichmütig. Er deutete auf die beiden Reihen von Monitorbildschirmen am Vorderschott des Kommandoraums. »Jedenfalls macht denen das Wetter nicht zu schaffen.«Pitt blickte auf die Bildschirme. Man sah dort die Tauchboote, deren Mannschaften am Wrack der Titanic arbeiteten. Ihre Unabhängigkeit von den Versorgungsschiffen war einer der Vorteile des Projekts. Lediglich die Sea Slug konnte nur achtzehn Stunden unter Wasser bleiben, und sie war jetzt sicher auf dem Achterdeck der Modoc verankert. Die drei anderen Tauchboote konnten fünf Tage unten bei der Titanic bleiben, bevor sie zum Austausch der Mannschaften an die Oberfläche kamen.

Pitt wandte sich AI Giordino zu, der über einen großen Kartentisch gebeugt stand. »Wie ist die Situation hier oben?« Giordino deutete auf die fünf Zentimeter langen Schiffsmodelle, die auf der Seekarte verstreut standen. »Die Capricorn hält ihre übliche Position in der Mitte. Die Mocfoc liegt direkt davor, und die Bomberger hält sich drei Meilen zurück.« Pitt betrachtete das Modell der Bomberger. Es war ein speziell für Tiefseebergung neu konstruiertes Schiff. »Sag ihrem Kapitän, er soll bis auf eine Meile heranrücken.« Giordino nickte dem kahlköpfigen Radiotechniker zu, dessen Sitz vor seinen Geräten am Boden festgeschraubt war. »Du hast gehört, Lockenköpfchen. Melde zur Bomberger hinüber, sie soll hinter uns bis auf eine Meile herankommen.« »Was ist mit den Versorgungsschiffen?« fragte Pitt. »Keine Schwierigkeiten. Für Schiffe dieser Größenordnung ist der Seegang nicht zu schwer. Die Alhambra ist backbord postiert, und die Monterey Park in der geplanten Steuerbordposition.« Pitt deutete auf ein kleines rotes Schiffsmodell. »Wie ich sehe, sind unsere russischen Freunde noch in der Nähe.« »Die Mikhail Kurkov?« sagte Giordino und setzte das blaue Modell eines Kriegsschiffs neben das rote. »Ja, aber die Männer dort an Bord werden nicht viel Freude an dem Spiel finden.



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